Chemiewerk Halles Industriegeschichte: Als Ammendorf boomte
Zunächst wurden in Halles Süden Chlor und Lauge produziert, später Bodenbelag und Tapeten. Wie diese Zeit einen damaligen Rangierleiter geprägt hat.

Halle (Saale)/MZ - Erich Gadde geht auf ein grau verputztes Gebäude am Ende des Parkplatzes zu. Er zeigt auf die vier langen Fenster, die auf der Fassade wie von Säulen umrahmt erscheinen. Hinter ihnen befand sich einst ein großer Saal mit Bühne. Im Erdgeschoss beherbergte das frühere Klubhaus des Elektrochemischen Werks in Ammendorf eine Kantine und einen Konsum. Gadde erinnert sich daran, wie er 1959 als junger Eisenbahner in dem Werk angestellt wurde und bei einem Tanzabend im Festsaal ein 17-jähriges Mädchen kennenlernte. Sie war die Tochter eines technischen Leiters und lebte mit der Familie auf dem Werksgelände. Drei Jahre später heirateten die beiden und zogen nach Halle-Neustadt.