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750-jähriges Jubiläum Hallenser haben einmalige Chance den Dom von innen zu bewundern

Viele Hallenser haben das Bauwerk noch nie von innen gesehen. Zum Jubiläum öffnet das Gotteshaus 75 Stunden ohne Pause, aber mit Programm.

Von Katja Pausch 01.07.2021, 08:30
Blick auf den Dom zu Halle. Das prachtvolle Gebäude feiert  das 750. Jahr seines Bestehens mit einem spannenden Programm - vier Tage lang.
Blick auf den Dom zu Halle. Das prachtvolle Gebäude feiert das 750. Jahr seines Bestehens mit einem spannenden Programm - vier Tage lang. Fotos: Silvio Kison

Halle/MZ - Halle hat einen Dom. Das ist Freunden der Kunst- und Baudenkmale wie auch Mitgliedern der Kirchengemeinden der Stadt bekannt. Doch für viele andere Hallenser ist der Dom eine große Unbekannte. Und vermutlich noch weniger Menschen haben dem prachtvollen Bau, der im Gegensatz zur prominent gelegenen Marktkirche eher etwas versteckt auf dem Domplatz steht, schon mal einen Besuch abgestattet.

Dom Halle öffnet vier Tage währenden Jubiläumsfeierlichkeiten für Besucher

Wer sich dazu zählt, hat jetzt ausgiebig Gelegenheit, sich mit dem Bauwerk und seiner Geschichte zu beschäftigen: Zum 750-jährigen Bestehen des Doms zu Halle bleiben die Türen des imposanten Gotteshauses genau 75 Stunden ununterbrochen geöffnet - „so viele Stunden wie Jahrzehnte“, sagt Projektkoordinatorin Kathrin Westphal, die einen Einblick in das umfangreiche Programm zum Jubiläum gewährt.

Eröffnet werden die vier Tage währenden Jubiläumsfeierlichkeiten an diesem Donnerstag um 21 Uhr. Coronabedingt sollen die Begrüßung durch Jutta Noetzel, Pfarrerin der evangelisch-reformierten Domgemeinde, die Grußworte - unter anderem von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und Christian Philipsen, dem Generaldirektor der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - sowie der Festvortrag von Dombaumeisterin Regine Hartkopf über Video in den Dom übertragen werden, während es vor Ort musikalische Performances, Ausstellungen und Gespräche geben wird.

Drei verschiedene Studierendenprojekte der Burg beschäftigen sich mit Dom-Historie

Gestaltet wird das Programm in Zusammenarbeit mit der Kunsthochschule Burg Giebichenstein, dem Kunstmuseum Moritzburg, dem Akademischen Orchester, jungen Künstlerinnen und Künstlern sowie Anliegern des Domplatzes. Vom 1. bis zum 4. Juli sind zum Beispiel die Kunstschaffenden Henriette Aichinger, Gustav Franz, Rocco Pagel, Maria Votti und Angelika Waniek im Dom zu Gast, die sich in ihrer Installation „Aufladungen“ der Frage nach der Bedeutung von Reliquien nachgehen - 500 Jahre, nachdem im Jahre 1521 Kardinal Albrecht im Dom zu Halle seine umfangreiche Reliquiensammlung, das „Hallesche Heilthum“, zur Schau gestellt hat.

Ebenfalls mit der Dom-Historie beschäftigen sich drei verschiedene Studierendenprojekte der Burg: Die Installation „Lichtgestalten“ ermöglicht Begegnungen mit Personen der halleschen und der Dom-Geschichte, während eine interaktive Anwendung „Domfiguren ganz nah“ - über Touchscreen - präsentiert. Ein drittes Projekt erzählt in einem Kurzfilm kindgerecht die Geschichte des Doms.

Musik zum 750-jährigem Dom-Jubiläum

Bis zum 15. August ist eine Ausstellung mit fotografischen Porträts des Apostelzyklus’ im Dom zu sehen: 1947 schuf der hallesche Fotograf Eberhard Zwicker rund 150 Aufnahmen der Figuren, die 1525 vom Mainzer Bildhauer Peter Schroh für die Pfeiler des Doms angefertigt worden waren. „Die Ausstellung soll dem Betrachter 13 dieser Figuren auf Augenhöhe des Betrachters bringen“, so Kathrin Westphal.

Und natürlich gibt es auch Musik zum Jubiläum. So musiziert am Freitag, 22 Uhr, das Akademische Orchester unter Leitung von Matthias Erben auf dem Domplatz, am Samstag wird ab 20 Uhr im Dom ein Improvisationskonzert nach einer Komposition von Domkantor Gerhard Noetzel zu erleben sein. Am Sonntag beginnt um 10 Uhr ein Festgottesdienst, bevor der Dom um Punkt Mitternacht seine Pforten schließt. Gefördert wird das Programm zum Dom-Jubiläum vom Land Sachsen-Anhalt und der Stadt Halle, unterstützt unter anderem von den Stadtwerken, der HWG und vielen Freunden des Doms.

Das Programm zum Dom-Jubiläum auf www.ekm-reformiert.de. (mz)

Christus mit Weltkugel,   1947 fotografiert mit Holzkamera und im Schein einer geborgten Fotolampe von Eberhard Zwicker.
Christus mit Weltkugel, 1947 fotografiert mit Holzkamera und im Schein einer geborgten Fotolampe von Eberhard Zwicker.
Foto: Kunstschätze Verlag Gerchsheim