Halle Halle: Zugunfall an Bahnübergang in Trotha
Halle (Saale)/MZ. - Kurz nach Mitternacht ist am Mttwoch in der Köthener Straße im halleschen Stadtteil Trotha ein 46-Jähriger mit seinem Pkw in den letzten Waggon eines Güterzuges der Hafenbahn gekracht. Der Mann wurde bei dem Aufprall am Fuß verletzt. Nach Angaben der Polizei war der Bahnübergang lediglich durch Andreaskreuze gesichert. Eine Schrankenanlage ist zwar vorhanden - seit mehr als drei Jahren aber außer Betrieb: Die Sicherheitseinrichtungen sind schlicht defekt.
Dass der Unfall am Mittwoch für den 46-Jährigen bis auf die leichte Verletzung am Fuß glimpflich abgegangen ist, war für den Mann Glück im Unglück. Denn der Fahrer des Güterzuges, der aus dem Hafen kam, hatte den Aufprall laut Polizei erst gar nicht wahrgenommen. Kurz vor dem Unfall hatte er seinen Zug gestoppt, der letzte Waggon ragte dabei noch auf die Straße. Als der Lokführer die Fahrt fortsetzen wollte, schleifte er das Auto gut 20 Meter mit, bevor er die Situation erkannte.
Wäre der Unfall vermeidbar gewesen? Das freilich ist offen. Geklärt werden muss, warum der Autofahrer den stehenden Zug übersehen hat. Zumindest sollte aber nach Worten der Stadtwerke als Betreiberin der Hafenbahn - und somit auch zuständig für die defekte Schrankenanlage - die Situation in der Köthener Straße bereits entschärft sein. Denn nach erheblicher Kritik hatte das Unternehmen für dieses Jahr die Installation einer Ampelanlage oder zumindest eine Reparatur der vorhandenen Schranke angekündigt. Doch bislang ist davon nichts zu erkennen.
Auf Nachfrage der MZ sagte Stadtwerkesprecherin Iris Rudolph, dass dazu noch immer Verhandlungen zwischen der Hafen GmbH als Gleisbesitzerin, der Stadt als Eigentümerin der Straße und dem Land Sachsen-Anhalt laufen. Geklärt werden soll dabei unter anderem die Finanzierung. Allerdings laufen die Gespräche bereits seit einem Jahr. Wann also der gefährliche Übergang wieder gesichert wird, steht in den Sternen.