Halle: Halle: Schnäppchen-Lager sind noch voll

Halle (Saale)/MZ. - Kein Wunder bei herbstlichem Wetter mit Dauerregen, kühlen Temperaturen und Wind - Badeanzüge, ärmellose Tops und kurze Hosen zählen derzeit nicht gerade zu den bevorzugten Kleidungsstücken. Dadurch sind die Lager der halleschen Händler in diesem Jahr mehr als ihnen lieb ist noch mit Sommermode gefüllt, obwohl der Schlussverkauf schon eine Woche läuft. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Umsätze viel niedriger, schätzt die Vize-Chefin der City-Gemeinschaft, Beate Fleischer, denn auch ein. Es habe einfach schönes Wetter gefehlt.

"Es gibt noch ausreichend Schnäppchen", sagt auch Thomas Braun. Der Filialleiter des Modehauses Fischer in der "Rolltreppe" an Kleinschmieden ist zwar nicht unzufrieden mit dem bisherigen Ausverkauf der Saisonware - vor allem leichte Hosen und Poloshirts seien gefragt gewesen -, trotzdem hätten noch mehr Kunden kommen können. Auch am vergangenen Samstag verlief das Geschäft eher verhalten; bei dem Regen mochten offenbar nicht allzu viele Leute den Fuß vor die Tür setzen.

Dabei haben die Händler den Rotstift erneut zur Hand genommen, um bereits reduzierte Preise weiter kräftig zu senken, auch im Modehaus Fischer. Könnte sich eine junge Frau dort mit preisreduzierter Ware im Wert von 50 Euro schick einkleiden? Klar, sagt Thomas Braun. Und schon hat sich Franziska Wendroth ein paar Teile aus der Cecil-Kollektion zusammengesucht und angezogen: graue Leggings (15,95 Euro), ein apricot-farbenes Kleidchen mit Spitze und Volant (23 Euro), dazu ein Schal von Street One (zehn Euro). Das wäre durchaus auch etwas für ihren schmalen Geldbeutel. Die 21-Jährige studiert nämlich eigentlich Medien- und Kommunikations- sowie Erziehungswissenschaften und hilft bei "Fischer" nur ab und an mal aus.

Und was wäre ein angesagtes Outfit für einen jungen Mann? Da kann Matthias Muck, Geschäftsleiter bei Wöhrl am Markt, helfen. Mit den grünen und blauen Poloshirts im Lagenlook (je 9.95 Euro), der roten Hose (29.95) sowie dem Schal (9.95), alles von Basefield, sei Mann für einen Stadtbummel oder den Urlaub bestens gerüstet.

Mit dem Schlussverkauf ist Muck zufrieden. Es sei mehr Ware über den Ladentisch gegangen als im Vorjahr, vor allem Shirts, Shorts und Damenkleider. Das führt er vor allem auf eine veränderte Warenpräsentation und neue Marken in seinem Haus zurück. Trotzdem gelte auch bei Wöhrl: "Sommerschnäppchen gibt es noch jede Menge." Positiver Nebeneffekt der kühlen Witterung: Die Kunden haben schon verstärkt Herbst-Winterbekleidung gekauft.

Das hatten Lorena und Marie Glaser nicht im Sinn, als sie am Samstag bei Galeria Kaufhof nach preiswerter Sommerkleidung Ausschau hielten. Mutter und Tochter waren extra aus Nemsdorf / Göhrendorf bei Querfurt angereist, um die Vielfalt hallescher Angebote zu nutzen. "Wobei - so eine richtige Sommerschluss-Aktion haben wir ja gar nicht mehr", erklärte Stefanie Jakubowicz, stellvertretende Kaufhof-Chefin. Reduzierte Ware gebe es über die gesamte Saison hinweg. Nun hoffen die Händler auf einen Sommermonat August, der seinem Namen alle Ehre macht. "Das würde dem Schlussverkauf einen kräftigen Schub geben", hofft Angela Enzmann von "C & A", die die Filiale als Vize-Chefin betreut.