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Halle/Saalekreis Halle/Saalekreis: Träumen und Zaubern in neuer Kita

Von RALF BÖHME 29.09.2010, 18:37

SCHOCHWITZ/MZ. - Vor dem Haus steht eine riesige Weide. Deshalb erhält die neue Kindertagesstätte in Schochwitz den Namen Traumzauberbaum oder genauer "Am Traumzauberbaum". Die Weihe übernimmt die Namensgeberin höchstpersönlich, die Erfinderin der Kindergeschichten vom Traumzauberbaum: Monika Ehrhardt, die vertont von Ehemann Reinhard Lakomy zu den großen gesamtdeutschen Hits gehören.

Die berühmte Autorin hat zugesagt. Nun ist Bürgermeister Steffen Bernas (parteilos) in der Pflicht. "Wir halten den Eröffnungstermin. Freitag, 15. Oktober, 15 Uhr - ist das Haus empfangsbereit." Dann will Monika Ehrhardt von neuen und alten Begebenheiten rund um den Traumzauberbaum lesen. Bernas meint: "Das ist ein gutes Startsignal."

Rapunzel-Turm in Arbeit

Damit alles klar geht, sind der Bürgermeister und Gemeinderatsmitglieder beinahe täglich auf der Baustelle hinter der Feuerwache. Im Moment geht es beispielsweise um die Bemalung eines Rundbaus innerhalb der Kinderkrippe, der nach den Worten von Ratsmitglied Hartmut Ballschuh (parteilos) als Rapunzel-Turm aufgemacht werden soll. Neben den Malern haben derzeit vor allem die Fußbodenleger alle Hände voll zu tun. Der Innenausbau läuft auf Hochtouren. Der Schallschutz ist installiert. Auch die ersten Lampen hängen schon. Obwohl die Ausstattung ansonsten noch fehlt, sind die Schochwitzer von ihrer neuen Kindertagesstätte offenkundig sehr angetan.

Immer wieder stehen Neugierige am Bauzaun und schauen den Handwerkern zu, Mittwochvormittag beispielsweise Mitglieder einer Frauen-Gymnastik-Gruppe. Auffällig ist die Auswahl der Farben für den Bau, die die Orientierung erleichtern soll. Das gelbe Haus gehört den Jüngsten, das rote Haus ist das Domizil der Drei- bis Sechsjährigen. Und auf die Hortkinder wartet das blaue Haus. Blickfang jedes Gebäudeteils ist ein Steildach, das sich jeweils neben einem Flachbau erhebt.

Bund steuert 80 Prozent bei

Der Neubau bietet mehr als drei mal so viel Platz wie die bisherige Einrichtung im Seitenflügel des 2005 verkauften Schlosses. Wegen kaum erfüllbarer Brandschutzauflagen läuft die Betriebsgenehmigung jetzt dort aus. Die Idee eines Neubaus beschäftigt den Gemeinderat schon viele Jahre. Der erste Entwurf stammt von 2006. Dass es nun mit dem Bau geklappt, verdankt die an sich finanziell klamme Gemeinde dem Konjunkturpaket des Bundes. Mehr als 80 Prozent der Kosten des Millionenprojektes werden daraus bezahlt. Rund 80 Mädchen und Jungen ziehen Mitte Oktober ein. Einige freie Plätze gibt es dann noch, denn Schochwitz setzt weiter auf Zuzug. Auch das Erzieherteam, das nach Anwürfen gegen die Kita-Chefin, ins Gerede geraten ist, zieht mit. Bürgermeister Bernas: "So ein Neubau ist auch eine Einladung neu durchzustarten."