Halle/Saalekreis Halle/Saalekreis: Salzmünde putzt
SALZATAL/MZ. - Salzmünde lebe mit dem Hochwasser, das werde sich auch nicht ändern, so Ortsbürgermeister Gerd Kalbitz (parteilos). "Die Flusslandschaft bis nach Kloschwitz ist mit Deichen nicht zu schützen. Der Fluss muss Platz haben, sich auszudehnen", sagt er. Eines aber könnte mehr Sicherheit schaffen und vor allem mehr Zeit für notwendige Vorarbeiten, wenn eine Flut droht. "Verlässliche Voraussagen über zu erwartende Pegelstände müssen getroffen werden können. Das es die für uns bisher nicht gibt, das ist unerklärlich", fügt Kalbitz hinzu.
Gastwirt Reinhard Huhn und die Mitglieder der Sportgemeinschaft, die hier ihr Domizil haben, spüren das ebenso wie die Saale- Anwohner. Hier müsse sich rasch etwas ändern. "Hatten wir früher alle zehn Jahre Hochwasser, sind die Abstände heute deutlich kürzer geworden", so Kalbitz.
Gastwirt Huhn will jetzt nach vorn blicken: "Nach dem Hochwasser starten wir Ende Februar in die neue Saison mit dem Seniorenfasching", sagt er. Bis dahin werden auch die letzten Sandsäcke weggeräumt, die zwischen Wintergarten der Gaststätte und der Saale als Barriere aufgestapelt wurden. Zusammen mit Harald Rosenbaum und einigen Stammgästen hat Huhn klar Schiff gemacht. Das Saalewasser war weit in den Gebäudekomplex mit zwei Sälen, Gastraum, Küche, Wintergarten, Umkleideräumen der Sportler und Kegelbahn eingedrungen.
"Und dennoch hatten wir Glück im Unglück",sagt Ortsbürgermeister Gerd Kalbitz (parteilos). Durch entsprechende Bauweise seien im Vorfeld große Schäden durch Wasser verhindert worden. Zum Beispiel habe man auf Parkett verzichtet und einen Fußboden gebaut, in den das Wasser nicht eindringen könne. Lediglich im Anlauf der Kegelbahn sei dies nicht möglich gewesen. Türzargen habe man vorsorglich aus Metall anfertigen lassen und die Holztüren vor der Flut in Sicherheit gebracht. Lediglich das Parkett im kleinen Saal sei nicht mehr zu gebrauchen. Nach dem Hochwasser 2003 sei es schon einmal aufgearbeitet worden. Jetzt ist es völlig wertlos.
Die Schäden sind aufgenommen. Nun sei die Gemeinde in der Pflicht, bei der Behebung zu helfen, damit das Zentrum wieder ohne Einschränkungen genutzt werden kann. Das gilt auch für den Bootsanlegesteg, der Teil des bundesweiten Tourismus-Projektes "Blaues Band" ist.