Halle/Saalekreis Halle/Saalekreis: Bäckerei-Riese langt groß zu
LANDSBERG/MZ. - Weg wie warme Semmeln gehen die Grundstücke, die die Stadt Landsberg im Gewerbe- und Industriepark Queis anbietet. Jüngstes Beispiel dieses Trends ist der Verkauf einer Fläche an den Bäckerei-Riesen Harry. Dort entsteht ein neues Logistikzentrum für Tiefkühlbackwaren. "Insgesamt werden 13 Millionen Euro investiert", sagt Harry-Sprecherin Karina Alikhan. Es sollen mindestens 19 neue Arbeitsplätze entstehen. Eine spätere Erweiterung des Objektes gilt als wahrscheinlich.
Der Kaufvertrag regelt die Übernahme einer Fläche von 40 000 Quadratmetern ganz in der Nähe der Autobahn-Anschlussstelle Halle-Ost. Laut Alikhan sei die verkehrsgünstige Lage ausschlaggebend für die Entscheidung gewesen. Das neue Logistikzentrum liege in einer optimalen Reichweite zu den großen Harry-Großbäckereien in Magdeburg, Leipzig und Hannover.
Mit dem ersten Harry-Neubau im Saalekreis will das Unternehmen eine neue Versorgungsqualität erreichen. Die Backwaren werden laut Harry nicht nur tiefgekühlt, sondern auch nach Kundenwünschen beschriftet, nach Sortimenten geordnet und dann auf Abruf gleich in bedarfsgerechten Mengen auf Paletten gepackt.
Landsberg setzt sich mit dieser Ansiedlung erneut gegen eine wachsende Konkurrenz in Sachsen-Anhalt und Sachsen durch. Das Unternehmen habe im Vorfeld mehrere Varianten intensiv geprüft. "Hier arbeiten alle Ämter auf kurzem Wege und mit einem Ziel zusammen - die rasche Umsetzung des Vorhabens", begründet Harry-Brot-Geschäftsführer Rolf Martens den Zuschlag. Ihm zufolge soll noch vor dem Jahresende das Richtfest in Queis gefeiert werden. Für Landsbergs Bürgermeister Olaf Heinrich (CDU) ist die Investition ein hart erarbeiteter Beleg dafür, dass die langfristig angelegte Entwicklungskonzeption aufgeht. "Mit unseren Gewerbegebieten spielen wir nicht in der Kreisklasse, sondern in der Bundesliga." Nach der Drogeriekette Rossmann, dem Hubwagenhersteller Jungheinrich und dem Papiergroßhändler Igepa erweitere Harry-Brot den Branchen-Mix um ein weiteres Segment.
Der nächstgelegene Betriebsteil des Bäckerei-Konzerns liegt nur wenige Autominuten entfernt in Wiedemar am Schkeuditzer Kreuz. Neben Queis investiert Harry gegenwärtig auch in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen mit großem Aufwand in den Ausbau der Tiefkühlstrecke. Die Zentrale des Unternehmens mit über 3.500 Mitarbeitern befindet sich in Schenefeld bei Hamburg. Als Jahresumsatz weist Harry-Brot 669 Millionen Euro aus, die auch in Österreich und in der Schweiz erwirtschaftet werden.