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Offene Fragen Halle (Saale): Bauarbeiten an der Großen Steinstraße verzögern sich

03.01.2018, 10:04
Blick in die Große Steinstraße in Halle
Blick in die Große Steinstraße in Halle Jens Schlueter

Halle (Saale) - Bei Anwohnern und Händlern in der Großen Steinstraße ist die Verunsicherung groß. Ursprünglich sollte am 15. Januar der Um- und Ausbau der wichtigen Verkehrsader zwischen der Barfüßerstraße und dem Steintor beginnen. Doch das Projekt verzögert sich. Wie lange, ist noch unklar. „Wir Gewerbetreibende haben Verständnis für die Bauarbeiten. Allerdings verstehen wir nicht, warum uns die Havag im Dunkeln stehen lässt“, sagt Mario Gursky, Inhaber des Backshops am östlichen Ende der Großen Steinstraße. „Wir haben uns mit dem Baubeginn arrangiert, das wird für uns Händler eine harte Zeit. Nun leben wir mit Gerüchten, weil es keine offiziellen Aussagen gibt.“

Ausschreibung nicht beendet

Tatsächlich hatten sich die Stadtwerke mit ihrer Nahverkehrstochter Havag zuletzt mit Informationen sehr zurückgehalten. Am 22. Dezember gab es eine dürre Meldung, dass es zu Verzögerungen komme. Am Mittwoch meldete sich Stadtwerke-Sprecherin Iris Rudolph auf Nachfrage der MZ und von TV Halle. „Die europaweite Ausschreibung zum Bauvorhaben konnte bisher nicht beendet werden. Grund dafür sind offene Fragen, die im Vergabeverfahren geklärt werden müssen“, so Rudolph. Welche Schwierigkeiten das sind, erklärt sie mit Verweis auf vergaberechtliche Gründe nicht. Allerdings wollen die Stadtwerke bis zum kommenden Mittwoch, 10. Januar, die offenen Fragen klären.

Die Probleme bei der Vergabe spielen indes den Narren des HSKV in die Hände. „Eventuell können wir doch am 12. Februar bei unserer Route für den Rosenmontagsumzug bleiben“, meint Präsident Ingo Küßner. Über 50 Vereine würden dann wie gewohnt von der Großen Ulrichstraße durch die Große Steinstraße bis zum Hansering ziehen.

Projekt hat ein Volumen von rund 12,5 Millionen Euro

Ob das klappt? „Am 16. Januar werden wir über den geplanten Fahrplanwechsel informieren“, so Rudolph. Fahrplanwechsel und Baustart in der Großen Steinstraße sowie am Joliot-Curie-Platz sollen den Planungen nach gemeinsam erfolgen. Das Projekt hat ein Volumen von rund 12,5 Millionen Euro. Es beinhaltet den Neubau der Gleiskörper und Nebenanlagen auf einer Länge von 650 Metern sowie die Neugestaltung des Platzes vor der Oper. Hier soll ein kleiner Kreisverkehr gebaut werden. Für Monate wird die Große Steinstraße deshalb voll gesperrt, auch deshalb, weil in sechs Metern Tiefe ein alter Abwasserkanal erneuert werden muss, inklusive von etwa 200 Hausanschlüssen.

„Wir gehen mit Bauchschmerzen in die Zeit. Viele unsere Kunden denken, dass sie uns während der Bauphase nicht erreichen, was laut Havag ja nicht stimmt“, sagt Optiker Marcel Sander. Er befürchtet wie andere Händler und Gewerbetreibende, dass sich durch die Verzögerung auch das Ende des Bauprojekts verschieben könnte - in das Jahr 2019 hinein. Das würde dann zu weiteren Einbußen beim Umsatz führen. Doch soweit soll es nicht kommen, wie die Stadtwerkesprecherin sagt: „Die Umsetzung ist nach wie vor für 2018 geplant.“ (mz)