Halle Halle: Nach Frost brechen die Straßen auf
HALLE/MZ. - "Neue Schlaglöcher haben wir bereits registriert", sagte Hans Joachim Dittrich vom Tiefbauamt auf MZ-Anfrage. Doch für eine Bilanz sei es noch zu früh: "Das ganze Ausmaß der Schäden werden wir erst erkennen können, wenn tatsächlich der gesamte Boden aufgetaut ist." Offen ist, ob das im städtischen Haushalt eingeplante Geld für Reparaturen ausreicht.
Betroffen sind Straßen, deren Nutzungsdauer zum Teil weit überschritten ist und "die in ihrer Grundsubstanz schon geschädigt sind", so Dittrich. Das gelte gleich für eine Vielzahl von Trassen in der Saalestadt. Ihnen setze das Wechselspiel von Frost und wärmeren Perioden besonders zu. Handelt es sich dann noch um stark befahrene Pisten, wie etwa momentan die Umleitungsstrecke für die gesperrte Delitzscher Straße in Halles Osten, dauert es nicht lange, bis aus kleinsten Rissen Schlaglöcher werden oder größere Flächen zu bröckeln beginnen.
Mit umfassenden Reparaturen könne das Tiefbauamt allerdings noch nicht beginnen, sagt Dittrich. "Das ist erst möglich, wenn es dauerhaft frostfrei ist." Um vor den Schlaglöchern zu warnen, würden zunächst Schilder aufgestellt. Eine Sofort-Reparatur sei nur in Ausnahmefällen möglich.
Noch offen ist, wie viel Geld benötigt wird, um die Schäden vollständig zu beseitigen. "Einen eigenen Topf, aus dem Geld für die Beseitigung der Winterfolgen genommen werden kann, haben wir nicht", sagt Dittrich. Fest stehe aber: "Es muss repariert werden, was notwendig ist." Das dafür benötigte Geld komme aus den Mitteln, die ohnehin für die Straßeninstandsetzung eingeplant seien.
Sollte durch die entstandenen Schäden eine Kostenlawine auf Halle zurollen, ist laut Stadtsprecher Steffen Drenkelfuß nicht auszuschließen, dass geplante Bauvorhaben zunächst nicht in Angriff genommen werden könnten. "Vorrang hat die Reparatur der Schadstellen, von denen eine ernsthafte Gefahr ausgeht." Alle weiteren Schäden würden dann "zügig über den Rest des Jahres abgearbeitet." Bei der Haushaltsplanung gehe man im Rathaus von den Erfahrungen der vergangenen Jahre aus. Eine Überschreitung des Budgets sei nicht möglich. "Wohl aber, dass Geld umgeschichtet werden könnte", so Drenkelfuß.