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Halle liegt ganz vorn Halle liegt ganz vorn: Stadt mit 100-Prozent-Altpapier-Quote

Von Stefan Sauer 25.09.2015, 14:11
Die Produktion Von Recyclingpapier spart gegenüber Frischfaserpapier bis zu 60 Prozent Energie und 70 Prozent Wasser.
Die Produktion Von Recyclingpapier spart gegenüber Frischfaserpapier bis zu 60 Prozent Energie und 70 Prozent Wasser. dpa Lizenz

Berlin - Halle wurde am Freitag zum dritten Mal in Folge für den sorgfältigen Umgang mit Papier ausgezeichnet. Die Stadt verwendet in Verwaltung und in Schulen ausschließlich Papier mit dem Blauen Engel. Mit der damit verbundenen Auszeichnung „Mehrfachsieger" würdigt der sogenannte Papieratlas die Städte, die ihre Leistungen bei der Verwendung von Recyclingpapier über die Jahre konstant hoch halten.

Seit 2008 zeichnet die Initiative pro Recyclingpapier jedes Jahr Städte aus, deren Behörden vollständig auf Altpapier umgestellt haben.

Zu Beginn der Aktion, die auch vom Bundesumweltministerium und den Kommunalverbänden unterstützt wird, lag die Altpapierquote in den 93 teilnehmenden Städten bei 67,7 Prozent, in diesem Jahr wurde mit 84,3 Prozent ein neuer Höchststand erreicht.
Gewinner 2015 ist die Stadt Gütersloh, die ihren Jahresverbrauch von 13,3 Millionen Din-A-4-Blättern zu 100 Prozent mit Recycling-Papier deckt. Das gilt auch für die kommunale Hausdruckerei und die Schulen der Stadt, wofür Sonderpunkte vergeben werden.

Unter den Millionenstädten liegt Berlin, das ebenfalls vollständig auf Altpapier setzt, auf Platz eins, gefolgt von Köln mit einer Quote von 98,6 Prozent. Auch Frankfurt am Main zählt mit einem Altpapieranteil von knapp 85 Prozent zu den umweltfreundlichen Großstädten.

Halle mit 100-Prozent-Altpapier-Quote

Dass es sich in vielen Fällen nicht um einmalige Erfolge, sondern um langfristige Umstellungen handelt, zeigt die Liste der Mehrfachsieger: der Gewinner von 2013, Halle an der Saale , hat seither die 100-Prozent-Altpapier-Quote gehalten, Göttingen schafft dies bereits seit 2012, Freiburg hält das Niveau schon zum fünften und Bonn zum sechsten Mal in Folge. Ganz oben steht die Großstadt Essen, die 2009 gewann und seither ganz und gar auf recyceltes Papier setzt.

Zu den diesjährigen Top Ten hinter Gütersloh zählen Gießen, Saarbrücken, Solingen, Bremerhaven, Gelsenkirchen, Hamm Münster, Koblenz und Oldenburg, die ebenfalls nur noch Altpapier verwenden. Dabei spornt der Wettbewerb offenbar auch Kommunen an, die in den Vorjahren weniger gut abschnitten, wie die „Aufsteiger des Jahres“ belegen: Das erstplatzierte Norderstedt steigerte den Altpapieranteil binnen Jahresfrist von 18 auf 98 Prozent, Landau in der Pfalz schaffte einen Sprung von gut 4 auf 79 Prozent, Speyer erreichte 95 Prozent nach 66 Prozent im Vorjahr.

Die Herstellung der mit dem Blauen Engel gekennzeichneten Blätter verbraucht im Vergleich zu Frischfaserpapier rund 60 Prozent weniger Energie und bis zu 70 Prozent weniger Wasser. Auch der Ausstoß an Kohlendioxid ist geringer. (mz)