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Halle Halle: Lava entgiftet Grundwasser

Von michael tempel 01.12.2011, 17:43

halle/MZ. - Investoren sind willkommen: In Halle wird ein Gewerbeareal für mögliche Neunansiedlungen hergerichtet - das alte Minol-Tanklager in der Ottostraße (Nähe Dieselstraße / Hela-Baumarkt). Bevor dort neue Arbeitsplätze geschaffen werden können, muss aber das verseuchte Grundwasser gereinigt werden. Und das passiert ab jetzt unter anderem mit Hilfe von Lava.

Donnerstagvormittag wurden die Arbeiten, die etwa zwei Jahre dauern sollen, in Beisein von Sachsen-Anhalts Umwelt-Staatssekretärin Anne-Marie Keding (CDU) gestartet. Verantwortlich ist die bundeseigene Altlasten-Sanierungsgesellschaft Gesa, der das 2,6 Hektar große Areal auch gehört.

Im Gesa-Auftrag ist rund um das alte Minol-Gelände ein Drainage-Rohrsystem verlegt worden, in dem das kontaminierte Grundwasser aufgefangen und von dort in eine moderne mobile Reinigungsanlage geleitet wird. Bei den kritischen Bestandteilen im Wasser handelt es sich laut Tim König von der Ingenieurgesellschaft BGI, die das Projekt koordiniert, um aromatische sowie um Mineralöl-Kohlenwasserstoffe. "Das belastete Grundwasser wird zunächst mit Prozessluft durchströmt. Diese nimmt die leicht flüchtigen Aromate auf, die anschließend mit Hilfe von Aktivkohle herausgefiltert werden", erläutert König. Bei diesem Vorgang werde der Großteil der Verunreinigungen beseitigt. Die weiteren im Wasser enthaltenen Schadstoffe würden dagegen in einem Bioreaktor mit Hilfe eines Lava-Filters aufgefangen. König: "Auf dem porösen Vulkangestein können sich wunderbar Mikroorganismen ansiedeln, die einen Teil der unerwünschten Stoffe zersetzen."

Die Sanierungskosten für das alte Minol-Lager werden auf insgesamt 1,2 Millionen Euro geschätzt. Der genaue Aufwand steht jedoch noch nicht fest. Das Geld stellen das Land und der Bund zur Verfügung. In den vergangenen beiden Jahren waren bereits die Tanks und die Gebäude abgerissen sowie verseuchter Boden abgetragen worden. "Wir sind optimistisch, das Gelände jetzt zügig vermarkten zu können", sagte Gesa-Geschäftsführer Klaus-Peter Pietras.

Drei potenzielle Investoren aus der Logistikbranche und aus dem produzierenden Gewerbe gebe es bereits. "Anfang kommenden Jahres beginnen die intensiven Gespräche mit den Interessenten", so Geschäftsführer Pietras.