Halle Halle: Kommt das neue Finanzamt an den Riebeckplatz?
HALLE/MZ. - Etwa 28 Millionen Euro sollten dafür ausgegeben werden. Jetzt haben aber Bauexperten des Landes festgestellt, dass in dem Gebiet das Grundwasser recht hoch ist, wodurch die Baukosten erheblich steigen könnten.
Kosten explodieren
Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) bestätigte auf Anfrage der MZ, dass die Kosten nach aktuellen Berechnungen auf etwa 43 Millionen Euro hochschnellen würden. In dem Gebiet sei der Aufwand vor allem dann recht hoch, wenn dort ein größerer Bau errichtet werden soll. Bullerjahn schwebt ein Komplex vor, in dem das Finanzamt und das neue Landes-Rechenzentrum integriert sind. In dem Rechenzentrum - bisher gibt es dafür mehrere Standorte - sollen künftig etwa 150 Beschäftigte arbeiten. Über den Standort für das Zentrum wird auch schon seit einiger Zeit diskutiert
Gegenwärtig würden gemeinsam mit der Stadt mehrere Varianten geprüft, so Bullerjahn. Denkbar wären ein gemeinsamer Komplex an einem anderen Standort oder auch Einzellösungen für das Finanzamt und das Rechenzentrum, das auf jeden Fall nach Halle kommen werde. Eine Sanierung des Gebäudes in der Blücherstraße sei auch noch nicht vom Tisch - wenn in Halle wider Erwarten keine günstigere Lösung gefunden werden sollte. Das Land werde die Vorstellungen und Wünsche der Stadt berücksichtigen. Er wolle, so der Minister, vor Ablauf der Gespräche keinen Standort favorisieren.
Dagegen kann sich der CDU-Landtagsabgeordnete Marco Tullner aus Halle sehr gut vorstellen, dass das Finanzamt künftig in einem neuen Büro-Turm am Riebeckplatz nach Abriss der beiden Hochhauser seinen Sitz haben wird. Die Stadt hatte den Bau eines Büro-Hochhauses favorisiert. Die Pläne wurden aber wegen zu geringer Nachfrage auf Eis gelegt. Tullner meinte, dass auch die Spitze des Finanzamtes den Standort Riebeckplatz favorisiere. Der Abgeordnete kritisierte, dass die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigen in dem maroden Gebäude in der Blücherstraße unzumutbar seien. Nach jahrelangen Debatten müsse jetzt schnell eine Lösung gefunden werden.
Interne Verhandlungen
Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados (SPD) wollte sich nicht zu einem möglichen Standort für das Finanzamt und das Rechenzentrum äußern. Die vertraulichen Gespräche mit dem Land würden bisher sehr gut verlaufen. Sie wolle die Verhandlungen nicht durch Spekulationen belasten. Die Stadt hatte sich zunächst dafür ausgesprochen, dass das Finanzamt in der Neustädter Hochhaus-Scheibe C seinen Sitz haben sollte. Dies wurde aber vom Land abgelehnt, weil die Umbaukosten für das Hochhaus viel zu hoch seien. Außerdem eigne sich das Gebäude nicht für eine Verwaltung.