Halle: Halle: Kinderfänger-Gerüchte verunsichern

Halle (Saale)/MZ. - Ein ähnlicher Vorfall soll sich am Mittwochmorgen in der nahen Triftstraße ereignet haben. "Eine zehnjährige Gymnasiastin berichtete, bis zur Schule von einem Mann verfolgt worden sein, der im Anschluss weitere Mädchen angesprochen habe", bestätigte am Mittwoch Polizeisprecherin Ulrike Diener auf Nachfrage der MZ.

Streifen auf dem Schulweg

Man nehme diese Berichte ernst. Konkrete Ermittlungsergebnisse gebe es allerdings noch nicht. Bereits seit vergangener Woche würden aber ohnehin verstärkt auf den Schulwegen im Giebichenstein- und Paulusviertel Polizeistreifen eingesetzt - auch in Zivil. Dies werde man bis zu den Ferien fortsetzen. Denn Eltern, Kinder und Lehrer in den beiden Viertel sind schon seit einigen Tagen beunruhigt. Seit vergangener Woche kursieren nämlich E-Mails und Erzählungen über drei ähnliche Vorfälle aus der Umgebung der Dürer-Grundschule. Die Aufregung ist groß. Als Folge begleiten viele Eltern ihre Kinder auf dem Schulweg. Auch in anderen Einrichtungen im Norden wurden aufgrund dieser angeblichen Vorfälle die Kinder eindringlich belehrt.

Berichte stimmen nicht

Doch inzwischen hat die Polizei zumindest für diese Berichte Entwarnung gegeben: "Die Kinder haben sich zwei der Vorfälle offenbar ausgedacht", so Diener. Nicht bestätigen konnte sie, dass ein Mann am Donnerstag versucht habe, einen Drittklässler in ein Auto zu ziehen. Als unwahr habe sich ebenso die Erzählung eines Mädchens herausgestellt, das behauptet hatte, es sei von einem Mann verfolgt worden. Auch die Meldung eines anderen Grundschülers der Dürer-Schule verfolge man nicht weiter. "Offensichtlich hat der Junge die Bemerkung eines Mannes, der ihn vor Eiszapfen am Haus warnte, missgedeutet." Polizeisprecherin Anja Püschmann wies zudem darauf hin, dass an einigen Grundschulen - auch an der Dürer-Schule - gerade turnusmäßige Präventionsgespräche der Polizei zum Thema "Schulweg" stattgefunden haben.