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MZ-Jahresrückblick Halle im Dezember: Aus dem Weihnachts- wird der Wintermarkt

Glühwein trinken hinterm Zaun und ein Böllerverbot zu Silvester - so erleben die Hallenser das Ende des Jahres 2021.

Von Katja Pausch 16.01.2022, 08:15
Halle bot als einzige Stadt weit und breit die Chance, einen Glühwein in Gesellschaft zu genießen.
Halle bot als einzige Stadt weit und breit die Chance, einen Glühwein in Gesellschaft zu genießen. Foto: Sebastian Willnow/DPA

Halle/MZ - Erst bangen, dann zumindest etwas aufatmen - so starten Händler, Schausteller und schließlich auch die Weihnachtsmarktbesucher in die Adventszeit, zu der für viele ein (oder auch zwei) Glühwein zwischen bunt beleuchteten und geschmückten Hütten unbedingt dazugehört. Dass es aufgrund einer just am Eröffnungstag des Weihnachtsmarktes geltenden neuen Corona-Eindämmungsverordnung des Landes und der daraufhin dank des kurzfristigen Engagements der City-Gemeinschaft erfolgten Wandlung des Weihnachts- zum Wintermarkt zu einem Vergnügen „hinter Gittern“ wird, stört die meisten Besucher nicht.

Auch nicht, dass bei jedem Einlass Impfnachweis und Ausweis vorgezeigt werden müssen: Es gilt 2G. Auf dem Domplatz, einem der ursprünglichen Standorte des mit einem Konzept der „Entzerrung“ geplanten Weihnachtsmarktes, kommt ebenfalls Adventsstimmung auf - dank der Entschlossenheit der halleschen Gastronomin Mary Gringer, die mit ihrem Team den Domplatz in eine zauberhafte Atmosphäre taucht. Am Ende - eine Woche nach Weihnachten - sind Besucher und Händler des Wintermarktes zufrieden, soweit das in Pandemiezeiten möglich ist.

Weniger glücklich indes sind diejenigen, die mit dem Verkauf von Feuerwerkskörpern ihren Lebensunterhalt verdienen. Denn: Auch im Jahr zwei der Pandemie gibt es wieder ein Böller-Verkaufsverbot zu Silvester. Feuerwerker wie Mark Schmidt aus Wettin-Löbejün, bekannter als „Bomben-Schmidt“, oder auch der Hallenser Volker Gödde sind frustriert und sagen das auch deutlich: „Ich habe die Schnauze voll“, wie es „Bomben-Schmidt“ formuliert.

Kein Wunder, ist doch „Silvester für einen Feuerwerker ein gutes Zubrot“, so Volker Gödde, der fürchtet, dass rund 80 Prozent der Firmen aus dieser Branche nicht überleben werden. Gödde, Betreiber des Unternehmens „Himmelsfeuerwerkerei“, hat zwar Verständnis dafür, dass es aufgrund der Corona-Entwicklung zum Jahresende einschneidende Beschränkungen des öffentlichen Lebens gibt und damit auch der Feuerwerksverkauf untersagt ist. Aber: Nach Göddes Ansicht habe die Politik zu spät reagiert. Nun schössen die Zahlen durch die Decke.

Indes: Trotz Böller-Verkaufsverbots steigen auch zum Jahreswechsel 2021/22 unzählige Raketen und Knaller in den Nachthimmel über der Stadt- verbunden mit den Wünschen für ein neues, besseres Jahr.