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Halle Halle: Gespräch über Kunstspektakel im Gasometer vor Abschluss

Von GERHARD GUNKEL 17.09.2009, 20:05

HALLE/MZ. - Zwölf bis 15 Auftritte des Star-Tänzers und seiner Company seien während der Theaterpause kommendes Jahr in Halles Gasometer vorgesehen, so die Rathauschefin auf Anfrage der MZ. Bei den Gesprächen mit Seyffert gehe es auch um weitere Vorstellungen in den darauf folgenden zwei bis drei Jahren. Die Spektakel würden Seyffert-Fans aus der weiteren Region bis Berlin nach Halle locken, so die OB. Dies wäre wichtig für die Kulturmetropole Sachsen-Anhalts.

Die Stadt sei zur Vertragsunterzeichnung bereit, bemerkt Szabados, die Zuschüsse aus der klammen Stadtkasse für die Auftritte der Company ausschließt. Der Künstler müsse noch einige Punkte klären, auf die sie nicht näher eingehen wolle. Seyffert und sein Manager waren in den vergangenen zwei Tagen nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Nach MZ-Informationen geht es vor allem darum, dass der Künstler noch weitere Sponsoren für sein Projekt finden muss. Mehrere Unternehmen zeigten sich aber bereits sehr gesprächsbereit, heißt es. So soll die Firma Papenburg darüber nachdenken, mit Hilfe eines Krans während der Auftritte des Künstlers ein Dach über der Spielstätte schweben zu lassen.

Die Gregor Seyffert Company hatte zuletzt vor allem mit ihrem "Marquis de Sade" - einem spektakulären Cross-Genre-Aktionstheater - im stillgelegten Kraftwerk Vockerode begeistert. Die Aufführung stand unter der künstlerischen Leitung, Inszenierung und Choreografie Seyfferts. Der 1967 in Berlin geborene Star-Tänzer hat mehrere nationale und internationale Preise eingeheimst. So gewann er 1997 den Prix Benois de la Danse-Unesco als "Weltbester Tänzer 1997". 2002 erhielt er den Deutschen Kritiker-Preis in der Sparte Tanz, 2003 den Deutschen Tanzpreis.

Aber auch wenn es nichts mit der Gregor Seyffert Company in Halle werden sollte: "Das Gasometer wird künftig auf jeden Fall ein Event-Ort sein", kündigt Szabados an. Die Veranstaltungen während des Festivals "Theater der Welt" im vorigen Jahr oder jüngst zum Skater-Treffen hätten sie überzeugt. Das Ambiente passe einfach.

Doch auch für die Sanierungsarbeiten - einschließlich des Gebietes um das Gebäude - will sie kein Geld aus der Stadtkasse zur Verfügung stellen. Die Oberbürgermeisterin verhandelt mit der Arbeitsagentur über Projekte, bei denen Langzeitarbeitslose zum Einsatz kommen sollen. Sponsoren, zum Beispiel die Ostdeutsche Sparkassenstiftung, und Mit-Eigentümer - wie die Mitgas - sollten ebenfalls einen finanziellen Beitrag leisten, kündigt sie an.

Und auch Bauminister Karl-Heinz Daehre (CDU) soll sich eine finanzielle Unterstützung vorstellen können. Das Gasometer als Event-Ort würde auch ins Konzept der Internationalen Bauausstellung 2010 passen.

Die Finanzierung bereite ihr keine Sorgen, sagt Szabados. In den vergangenen Wochen hatte sie die ursprünglich vorgesehenen Kosten von etwa zwei bis drei Millionen Euro auf rund 500 00 Euro zusammengestrichen. Kritiker in der Verwaltung sprechen bereits von "hässlichen Spar-Varianten".