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Nach Attacke im Amateurfußball Kann Kine em mit einem Treffen Boykott der Konkurrenz beenden?

Nach Attacken gegen einen Schiedsrichter und Gästespieler boykottieren viele Fußballvereine in Halle den kurdischgeprägten Verein Kine em. Wie die Vereinsverantwortlichen nun reagieren.

Von Christopher Kitsche Aktualisiert: 12.12.2023, 15:11
Rollt der Ball bald wieder bei Spielen von Kine em?
Rollt der Ball bald wieder bei Spielen von Kine em? (Foto: Imago/Jan Huebner)

Halle/MZ - Es ist ein Anfang, der Sipan Khalil Mut macht. Sieben Vereine aus der Fußball-Stadtoberliga sind der Einladung des technischen Leiters von Kine em Halle gefolgt und werden am kommenden Donnerstag am Treffen bei Einheit Halle teilnehmen.

Bei dem will Khalil mit den Vereinsvertretern klären: Wie finden Kine em und die anderen Klubs wieder zusammen, wie kann in Zukunft ein fairer sportlicher Wettkampf untereinander gelingen? „Mir geht es darum, zu hören, welche Probleme sie beschäftigen“, sagt Khalil im Gespräch mit der MZ.

Nach Attacken: Kine em darf unter Auflagen wieder spielen

Denn zuletzt hatten einige Mannschaften ein so großes Problem mit dem Aufsteiger, dass sie sich sogar weigerten gegen ihn anzutreten.

Hintergrund waren die Vorfälle aus dem Heimspiel von Kine em am 1. Oktober gegen den Reideburger SV, bei dem der Schiedsrichter und ein Gästespieler attackiert und verletzt worden waren. Kine em schloss daraufhin drei Spieler aus. Trotzdem wurde die Mannschaften des kurdischgeprägten Vereins vorübergehend aus dem Spielbetrieb genommen. Sie darf nun aber unter Auflagen, die unter anderem den Ausschluss von Zuschauern vorsehen, wieder mitspielen.

Darum spielte Ammendorf II gegen Kine em

Was sie zunächst auch taten: Kine em meldete sich mit einem 3:2-Sieg über den BSV Ammendorf II in der Stadtoberliga zurück. Das Spiel verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle, beim BSV gab es im Vorfeld dennoch Bedenken. „Ein Nichtantritt wurde heiß diskutiert. In der Vereinsführung waren wir der Meinung, dass man nach den Vorfällen nicht einfach zur Tagesordnung übergehen kann“, sagte Ammendorfs Präsident Lutz Schülbe. Da die aufstiegsambitionierte Zweitvertretung des Verbandsligisten aber nicht eine Niederlage am Grünen Tisch riskieren wollte, trat sie letztlich doch an.

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Nicht so die Mannschaften von des Kanenaer SV, der TSG Wörmlitz-Böllberg und von Turbine II, sie boykottierten allesamt ihre Spiele bei Kine em. Die Maßnahmen alleine reichten ihnen nicht aus, sie zweifelten eine aufrichtige Aufarbeitung an. Die will Khalil durch den Dialog nun vorantreiben. „Wir wollen und müssen miteinander arbeiten“, sagt er.

Treffen mit Kine em: Auch Chef des Fußballstadtverbandes Halle ist dabei

Für Thomas Paris, den Präsidenten des Fußballstadtfachverbandes Halle ist die Zusammenkunft ein wichtiger Schritt nach vorne. „Positiv ist, dass die Initiative von Kine em ausging, dass sie auf die Vereine zugehen“, sagt er. Auch Paris wird kommen. Fünf Klubs ignorierten die Einladung hingegen