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Halle Halle: Betsäule am Uniring nach Sanierung offiziell übergeben

Von katja pausch 19.10.2012, 15:52
Am Freitagmittag ist die Betsäule am Universitätsring nach der Sanierung offiziell übergeben worden. (FOTO: BAUER)
Am Freitagmittag ist die Betsäule am Universitätsring nach der Sanierung offiziell übergeben worden. (FOTO: BAUER) NGEN

Halle (Saale)/MZ. - Fünf Jahrhunderte hatten an dem Bauwerk sichtbar ihre Spuren hinterlassen - nun strahlt die Betsäule am Universitätsring in alter, neuer Frische. Nach gut zweijähriger Restaurierung durch den Bildhauer Markus Traub konnte das bisher durch eine Verhüllung geschützte sakrale Bauwerk am Freitag wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Möglich war die Wiederherstellung der stark verwitterten Säule, deren Sanierungskosten sich auf 52 000 Euro belaufen, dank vieler Sponsoren. So unterstützten die Saalesparkasse, Lotto Toto, der Hanseverein, die Bürgerstiftung, der Arbeitskreis Innenstadt, der Verein Hallische Stadtgeschichte und die Freunde der Bau- und Kunstdenkmale die Arbeiten. Auch Schüler der Klasse 7 / 3 der Latina hatten 215 Euro beigesteuert - es ist der Erlös eines Mittelaltermarktes, den sie an ihrer Schule veranstaltet hatten. Von SPD-Fraktionschef Johannes Krause kommen außerdem 1 000 Euro, die er als Privatperson sammelte und für die Sanierung der Säule spendete.

Bevor Freitagnachmittag die in kunstvoller Handwerksarbeit in der Werkstatt der Brüder Traub restaurierte Säule von Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados (SPD), Sponsoren und Vertretern verschiedener Vereine in Augenschein genommen werden konnte, hatten die Latina-Schüler in einem selbst geschriebenen Schauspiel die wechselvolle Geschichte des Sakralbauwerks nacherzählt.

1455 am heutigen Riebeckplatz vermutlich nach einer Pestepidemie im Auftrag des Erzbischofs Friedrich III. errichtet, musste die Betsäule 1928 dem verkehrstechnischem Umbau des Platzes weichen. Ihren neuen Standort fand sie damals am Franckeplatz, wo sie bis 1969 stand. Auch hier war sie Bauarbeiten im Wege, sodass sie zunächst in der Moritzburg eingelagert und 1972 am heutigen Standort, dem Universitätsring, aufgestellt wurde. Nach Feststellung vieler gravierender Schäden und fehlender Standfestigkeit wurde sie 2010 eingehaust und restauriert.