Halle Halle: Arbeiter am Busbahnhof geraten unter Zeitdruck
HALLE/MZ. - Zudem wurde das Grundgerüst für das Dach, das Fahrgäste künftig vor Wind und Wetter schützen soll, installiert. Wenngleich es den Eindruck hat, dass die Arbeiten gut voran gehen würden, räumt Ingo Sterzing von der Bauleitung auf MZ-Nachfrage ein: "Die Arbeiter auf der Baustelle sind wegen des lang-anhaltenden Winters erheblich unter Zeitdruck geraten."
Lange Pause nicht vorhersehbar
Zwar sei eine witterungsbedingte Pause in den Planungen zu dem Projekt vorgesehen gewesen. "Dass wir allerdings so lange mit dem Frost zu kämpfen haben, konnten wir nicht ahnen", sagte Sterzing. Geplant sei nun, den Busbahnhof am 29. März wieder in Betrieb zu nehmen. "Um diesen Termin müssen wir aber regelrecht kämpfen", fügte der Projektplaner hinzu. Die Restarbeiten sollen, wenn es keine weiteren Verzögerungen oder technische Probleme gibt, bis zum 11. April abgeschlossen sein. "Dann wird der Busbahnhof offiziell eingeweiht."
Bis dahin gebe es noch zahlreiche Arbeiten auf der Großbaustelle zu erledigen. "Das Dach des Wartebereiches muss noch mit einer speziellen Kunststoffbahn bezogen werden, die dann von unten angeleuchtet wird", erklärte der Bauleiter. Dadurch ergebe sich vor allem in der Dunkelheit eine spezielle Optik für den Busbahnhof.
Außerdem müssten die Unterstände der Haltebuchten an den Rückseiten mit Glasscheiben versehen werden, die den Fahrgästen Schutz vor der Witterung bieten sollen. "Und wir müssen noch Beschilderungen und Anzeigetafeln installieren", sagte Sterzing.
Seit dem 15. Dezember 2008 ist der Busbahnhof bereits wegen der Umbauarbeiten gesperrt. Zwischen der Ernst-Kamieth-Straße und dem Riebeckplatz entsteht nach jahrelangen Diskussionen ein moderner zentraler Knotenpunkt des öffentlichen Personen-Nahverkehrs, der zudem das Eingangstor zur Stadt aufwerten soll. Insgesamt fließen nach Angaben der Stadtverwaltung rund vier Millionen Euro in das Projekt. Die Kosten für den Umbau des gesamten Areals teilen sich die Stadt Halle, das Land Sachsen-Anhalt und der Saalekreis.
Jahrelange Diskussion
Bereits seit April 2006 wurde um die Sanierung des Busbahnhofs gerungen (die MZ berichtete). Damals hatte der Stadtrat in einem Beschluss grob skizziert, wie er sich die neue Anlage vorstellt. Doch zunächst scheiterte das Vorantreiben des Projektes an der angespannten Haushaltssituation der Stadt.
Lange Zeit war auch offen, ob sich der Saalekreis an dem Vorhaben beteiligen müsse. Denn der Platz wird pro Tag von 194 Fahrzeugen des Omnibusbetriebes Saalkreis angefahren. Von der Havag nutzen ihn laut Unternehmen nur 66 Busse.