Gisa Lions Halle: Gisa Lions Halle: Elisa Hebecker ist zurück im Profi-Team

Halle (Saale) - Auf diese Frage weiß Elisa Hebecker keine so richtige Antwort. Es geht darum, ob sie sich vorstellen könne, die Kapitänsrolle bei den Gisa Lions aus Halle zu übernehmen. Immerhin ist dieses Amt noch offen beim Basketball-Zweitligisten aus der Saalestadt. „Ich glaube, das kommt auf die Vorstellungen des Trainers an“, weicht die 24 Jahre alte Flügelspielerin etwas aus.

Dabei sprechen gleich mehrere Gründe für Elisa Hebecker: Als Eigengewächs kennt sie den Verein in- und auswendig und weiß außerdem schon, wie man im Damen-Basketball von der zweiten in die erste Liga aufsteigt.

Vor zwei Jahren gelang ihr dies mit ihrem damaligen Klub aus Bad Aibling, wenn auch in der Süd-Staffel. Die Lions starten ihre Wiederaufstiegsmission dagegen in der ihnen noch unbekannten Nord-Staffel. Doch das stellt kein wirkliches Problem dar: „Die Gegner sind erstmal unwichtig. Wir müssen auf uns schauen und als Team funktionieren“, erklärt Elisa Hebecker.

Sie selbst will ihren Teil dazu beitragen. Spielzeit oder ein Platz in der Startformation spielen für sie eine untergeordnete Rolle. Wichtiger sei die Harmonie innerhalb des Teams und dass die „Mannschaft mit den Fans und dem Management wieder eine Einheit bildet und auch in schwierigen Zeiten zusammenhält“. Das war im Abstiegsjahr bekanntlich nicht immer so.

Die Gisa Lions Halle laden ihre Fans am Sonnabend zur Saisoneröffnung ein. Los geht’s um 11 Uhr mit der Teamvorstellung auf der Peißnitz im Rahmen der „Sportwiese“ des Stadtsportbundes Halle. Um 13 Uhr werden bei der „Clubs Season Opening“ alle Mannschaften des SV Halle in der Erdgas-Sportarena präsentiert.

Zum Abschluss treffen die Lions um 17 Uhr im ersten Testspiel der Saisonvorbereitung auf Erstligaaufsteiger Eintracht Braunschweig. Dort kommt es zum Wiedersehen mit den beiden Ex-Trainen Peter Kortmann und Christian Steinwerth.

Ein weiterer Grund für die zurückhaltende Erwartungshaltung: Die Hallenserin war ein Jahr raus aus dem professionellen Basketball-Geschäft. 2017 kehrte sie nach drei Jahren in Bad Aibling zurück zu den Lions.

„Ich habe die ganze Zeit studiert und musste sowieso wieder nach Halle für meine Bachelorarbeit und um die letzten Module abzuschließen“, erzählt Elisa Hebecker. Da im letzten Jahr wegen ihres Wirtschafts- und Kommunikationsstudiums nicht viel Zeit für den Sport blieb, entschied sie sich, nur für die Reserve in der Regionalliga zu spielen.

Jetzt will es Elisa Hebecker bei den Lions aber noch mal wissen. Vor drei Jahren hatte sie den Klub und Halle in Richtung Oberbayern verlassen, um eine neue Herausforderung zu suchen und in der zweiten Liga mehr Spielzeit zu bekommen: „Im Nachhinein betrachtet war dieser Schritt für meine Entwicklung richtig.“

Nun folgt der zweite Anlauf bei den Lions: „Es ist ein Herzensprojekt“, sagt die Flügelspielerin: „Der Bundesliga-Aufstieg mit Bad Aibling war etwas ganz besonderes.“ Dies auch mit dem Heimatverein zu schaffen, hätte noch mal eine andere Dimension, so die Athletin über die Motivation ihres Comebacks bei den Profis.

Für das Ziel Wiederaufstieg investieren sie und ihre Teamkolleginnen viel. Der neue Trainer José Araujo lässt täglich zweimal trainieren. Elisa Hebecker beschreibt die Einheiten als intensiv und anspruchsvoll. Gerade sie musste sich nach einem Jahr Training in der Reserve erstmal an das höhere Niveau gewöhnen.

Doch das Training des Portugiesen kommt bei ihr trotz der Intensität gut an: „Das Ergebnis soll sein, dass wir im Spiel nur sehr schwer auszurechnen sind“, erklärt Elisa Hebecker. Wer die meisten Spielanteile bekommen wird, ist, Stand jetzt, natürlich noch offen: „Wir haben ein sehr ausgeglichenes Team und der Trainer meint, wer im Training gut arbeitet, soll auch spielen“, sagt Elisa Hebecker.

Jede Spielerin muss sich also für Woche für Woche aufs Neue beweisen. Das gilt auch für die Rückkehrerin - egal in welcher Funktion, ob mit oder ohne Kapitänsrolle. (mz)