1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Gimritzer Damm : Gimritzer Damm : Passt mehr Platz für Festplatz zum Hochwasserschutz?

Gimritzer Damm  Gimritzer Damm : Passt mehr Platz für Festplatz zum Hochwasserschutz?

Von Dirk Skrzypczak 16.09.2019, 09:00
Die Luftaufnahme zeigt den ehemaligen Parkplatz (links), den Festplatz und rechts daneben die Brache der ehemaligen Eissporthalle.
Die Luftaufnahme zeigt den ehemaligen Parkplatz (links), den Festplatz und rechts daneben die Brache der ehemaligen Eissporthalle. Schellhorn

Halle (Saale) - Die Zeiten, in denen sich auf dem Festgelände am Gimritzer Damm Riesenräder drehten und Zirkusunternehmen ihre Manegen öffneten, sind seit drei Jahren vorbei. Im Mai 2016 gastierte noch der Zirkus Berolina auf dem Areal. Danach wurden Strom und Wasser abgestellt. Das Gelände ist derzeit zudem gesperrt.

„Für uns Schausteller ist das ein Problem, weil uns die Großveranstaltungen dort fehlen. Und wir möchten wissen, wie es mit der Fläche weitergeht“, sagt Werner Meyer, Vorsitzender des Schaustellerverbandes in Sachsen-Anhalt, der MZ.

„Mit der Vergrößerung des Festgeländes kann eine Attraktivitätssteigerung des Standorts erzielt werden“

CDU-Stadtrat Steve Mämecke will nun in den Stadtrat am 25. September einen Beschlussvorschlag einbringen. Darin wird die Verwaltung beauftragt, zu prüfen, inwieweit das Festgelände am Gimritzer Damm unter Inanspruchnahme der Fläche der ehemaligen Eissporthalle, das wäre etwa ein Hektar zusätzlich, erweitert werden kann.

„Mit der Vergrößerung des Festgeländes kann eine Attraktivitätssteigerung des Standorts erzielt werden“, sagt Mämecke. Davon würde zukünftig nicht nur der Jahrmarkt profitieren. Auch ein fester Zirkusplatz sei dort wieder denkbar. Vor der angekündigten Sanierung des Flurstücks im Jahr 2021/22 durch die Stadt müsse daher jetzt geprüft werden, ob die Fläche der ehemaligen Eissporthalle der Festplatznutzung zur Verfügung gestellt werden kann.

LHW will „Hügel“ abtragen

Unklar ist, ob das Hochwasserschutzkonzept einer derartigen Nutzung entgegen spricht. Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) will am Gimritzer Damm - auf der alten Deichlinie - eine 1,2 Kilometer lange Schutzmauer bauen. Ein Bestandteil des 3,3 Millionen Euro teuren Projektes ist auch das Plateau, auf dem einst die Eissporthalle stand. Der LHW will diesen „Hügel“ abtragen. Auf diese Weise soll hinter der Mauer eine größere Retentionsfläche für künftige Hochwasserereignisse entstehen.

Die CDU sieht darin kein Problem. Wie sich die Stadt positioniert, ist offen. Man werde die Stellungnahme zunächst dem Stadtrat vorlegen, teilte die Pressestelle mit. Es gibt gesetzliche Vorgaben, an die sich die Stadt halten muss. Demnach dürfen in Überflutungsgebieten keine festen Gebäude errichtet werden. Bestehende Immobilien wie das Tribünengebäude auf der Galopprennbahn haben hingegen Bestandsschutz.

1,682 Millionen Euro an Fördermitteln beantragt

Ein Fingerzeig könnte die Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage der Mitbürger im Dezember 2014 sein. Damals hatte OB Bernd Wiegand (parteilos) erklärt, dass man auf Grundlage eines Stadtratsbeschlusses 1,682 Millionen Euro an Fördermitteln beantragt habe, um den Festplatz nach dem Hochwasser wieder herzurichten. Man habe nicht vor, die Fläche umzuwidmen. Allerdings war seinerzeit noch nicht klar, wie und wo der Hochwasserschutz am Gimritzer Damm gebaut werden soll. (mz)