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Gimritzer Damm Gimritzer Damm: Kein Schutz für Neustadt

Von Felix Knothe 13.07.2013, 14:36

Halle/MZ - Der Gimritzer Damm hat ausgedient. Er kann seine Funktion, Halle-Neustadt vor Hochwasser zu schützen, nicht mehr erfüllen. Das geht nach Angaben von Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) aus Untersuchungen des Landesbetriebs für Hochwasserschutz hervor. Wiegand sagte am Mittwoch im Stadtrat: „Der Gimritzer Damm ist überhaupt nicht mehr nutzbar. Ich habe daher veranlasst, dass Angebote eingeholt und Ausschreibungen begonnen werden, um zu reagieren.“

Bereits im Juni-Stadtrat hatte Wiegand schnelles Handeln zur Gefahrenabwehr angekündigt. „Wir wissen nicht, wann das nächste Hochwasser kommt“, hatte er damals gesagt und die Beschaffung einer mobilen Wand angekündigt. Doch diese Option, das bestätigte Wiegand jetzt auch offiziell im Stadtrat, ist nun vom Tisch. Die zu sichernde Strecke ist mit rund 1,3 Kilometern zu lang. Außerdem verläuft im Gimritzer Damm eine wichtige Gasleitung der EVH. Für die mobile Wand hätten jedoch Verankerungen in den Boden gebracht werden müssen. Auch die Frage der Lagerung für die vielen Wandelemente war ungeklärt.

Wiegand will nun wohl auf einen kurzfristig zu bauenden neuen Damm setzen. Das war das einzige Detail, dass der OB im Stadtrat preisgab. Es gebe bereits Absprachen mit dem Landesbetrieb. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Offenbar will Wiegand mit der Bekanntgabe von genauen Details noch warten, bis alle Fragen geklärt sind. Auch bis Freitag war bei der Stadt nichts Genaues zu erfahren. „Die Prüfung dauert weiter an“, teilte Stadtsprecher Drago Bock knapp mit.

Der Gimritzer Damm war der größte Brennpunkt während des Junihochwassers. Vor dem Herannahen des Scheitels hatte der Katastrophenstab ihn mit Sandsäcken und Barrieren noch auf eine Pegelhöhe von acht Metern erhöhen lassen. Die Scheitelwelle erreichte dann 8,10 Meter und schwappte kurzzeitig über den Damm. Die Erhöhung gilt inzwischen als entscheidend dafür, dass ein Deichbruch verhindert werden konnte.