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Gimritzer Damm Neun Jahre nach der Saale-Flut: Hochwasserschutz für Halle-Neustadt endlich fertig

2013 hatte das verheerende Hochwasser von Saale und Weißer Elster schwere Schäden in Halle angerichtet - auch am Gimritzer Damm zwischen Peißnitz und Halle-Neustadt. Jetzt ist das schwierigste Deichbauprojekt in Sachsen-Anhalt vollendet.

Von Dirk Skrzypczak Aktualisiert: 09.09.2022, 17:14
Auf der Mauerkrone wurden Fotos angebracht, die Szenen vom Hochwasser 2013 am Gimritzer Damm zeigen.
Auf der Mauerkrone wurden Fotos angebracht, die Szenen vom Hochwasser 2013 am Gimritzer Damm zeigen. (Foto: Dirk Skrzypczak)

Halle (Saale)/MZ - Halles ewige Baustelle ist nun auch offiziell Geschichte. Bereits im Juni dieses Jahres war die neuen Hochwasserschutzwand am Gimritzer Damm fertig, nun wurde sie auch feierlich übergeben. Die Arbeiten hatten im Mai 2021 begonnen. Die 1,2 Kilometer lange Wand aus Stahlbeton steht auf 435 Pfählen.

2013 war es nur mit letztem Einsatz und Hunderten Helfern gelungen, einen Bruch des maroden alten Deiches zu verhindern. Unmittelbar nach der Flut hatte Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) eigenmächtig den Bau eines neuen Damms in Auftrag gegeben und damit seine Kompetenzen überschritten.

Hochwasserschutz für Halle: Gimritzer Damm schützt jetzt Halle-Neustadt

Hochwasserschutz ist Ländersache. Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) hatte die Baustelle übernommen und wurde durch Klagen von Anwohnern aus der Altstadt und Umweltschützern ausgebremst. Das Landesverwaltungsamt startete daraufhin ein Planfeststellungsverfahren. Im Mai 2020 lag schließlich das Baurecht vor.

Der erneuerte Damm sichert den Stadtteil Halle-Neustadt künftig zusammen mit dem bereits sanierten Passendorfer Deich gegen starke Saale-Hochwasser.
Der erneuerte Damm sichert den Stadtteil Halle-Neustadt künftig zusammen mit dem bereits sanierten Passendorfer Deich gegen starke Saale-Hochwasser.
Foto: Heiko Rebsch/dpa

„Es hat zu lange gedauert. Es hätte schneller gehen müssen. Heute sind wir erleichtert, dass wir am Ziel sind“, sagte LHW-Direktor Burkhard Henning. Der Gimritzer Damm sei in Sachsen-Anhalt angesichts der Umstände die bislang schwierigste Baustelle gewesen. Bürgermeister Ekbert Geier (SPD) dankte dem LHW im Namen der aktuell 47.165 Einwohner Neustadts. „Und wir hoffen natürlich, dass wir den Deich nie brauchen.“ Steffen Eichner (SPD), Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt hob ebenfalls die Bedeutung der Schutzanlage hervor. Ein Deichbruch 2013 hätte zu enormen Schäden geführt.