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Gekreischt wird ab Titel eins

Von Antonie Städter 26.12.2004, 17:19

Halle/MZ. - Schon beim ersten von insgesamt 24 Musiktiteln kreischen die Girls auf dem ersten Rang, während die Bühne Feuer spuckt: Felix Heklau singt "Are you gonna be my girl" der Gruppe Jet. Eine "gewagte Partitur", meint dazu Peter Brock - schließlich heißt das Motto des Abends "Opernball". Im Background wippen Carmen und die Königin der Nacht in langen Roben. Sogar "Monstera Dekolleté" alias Christiane Rothe hat sich angekündigt.

Auch die Show-Band hat sich dem Thema entsprechend in Schale geworfen. Allen voran Thomas Aderhold als Sterbender Schwan im feschen Tutu. Matthias "Meff" Schimetzek ist Mackie Messer am Schlagzeug, Kai Büttner am Bass muss sich als Geierwally nicht nur einen Klaps auf den Hintern gefallen lassen, Christian Steffan ist Othello und Steffen Thomas der Fliegende Holländer.

Spätestens als Steffi Wagner eindrucksvoll "Baby Love" von Mothers Finest zum Besten gibt, wird klar, dass beim Weihnachtssingen höchstens die Verkleidung schräg ist - und nur in den seltensten Fällen die Töne. Das Publikum pfeift und grölt lauthals nach einer Zugabe. Peter Brock, dessen köstliche Wortspiele auch in diesem Jahr große Begeisterung ernten, fordert allerdings etwas anderes: ein "da capo" statt der gewöhnlichen "Zugabe". Und Pfiffe gehörten sich schon gar nicht in der Oper. Der Saal gehorcht aus voller Kehle: "da capo!".

Am Ende der fast vierstündigen Show wird im Parkett und auf den Rängen gesungen und getanzt. Der Abend ist noch lange nicht zu Ende: Gefeiert wird bis in die Morgenstunden. Fazit der Partymeute, früh um vier: Gute Fete.