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Geheimnis gelüftet Geheimnis gelüftet: Die große Gönnerin heißt Marianne Witte

Von Peter Godazgar 13.05.2003, 18:45

Halle/MZ. - Es handelt sich um die wohl größte Privatspende, die nach der Wende nach Halle geflossen ist: Sage und schreibe 5,2 Millionen Euro hat Marianne Witte bereits in den vergangenen Jahren über eine von ihr ins Leben gerufene Stiftung für den 400 Jahre alten Stadtgottesacker bereitgestellt. Nun sollen noch einmal mehr als eine Million Euro in die Sanierung der einzigartigen Friedhofsanlage fließen. Damit können die Sanierungsarbeiten zu Ende geführt werden.

Die Gönnerin wurde 1923 in Marburg an der Lahn geboren. Ihre ersten Kindheitsjahre verbrachte sie in Heidelberg. 1936 kam Marianne Witte nach Halle - ihr Vater, der Chemie-Nobelpreisträger Karl Ziegler, übernahm in der Saalestadt eine Professur und wurde Direktor des Chemischen Instituts (siehe "Berühmter Vater lehrte in Halle"). Sie besuchte die Ina-Seidel-Schule, damals eine Oberschule für Mädchen, und machte 1941 das Abitur.

Anschließend nahm sie ein Medizinstudium auf und bestand im August 1944 die ärztliche Vorprüfung, das so genannte Physikum. Nach Kriegsende konnte sie ihr Studium an der Medizinischen Akademie in Düsseldorf fortsetzen und schloss es 1948 mit Staatsexamen und Promotion ab. Marianne Witte wohnt in den alten Bundesländern. Seit 53 Jahren ist sie mit dem Kinderarzt August Witte verheiratet. Die beiden haben fünf Kinder und zehn Enkel.

Was genau Marianne Witte dazu bewegt hat, so viel Geld für den Stadtgottesacker zu spenden, das wird sie in der kommenden Woche selbst erläutern. Am 21. Mai will sie sich in einer Pressekonferenz den Fragen der Medien stellen. Fest steht: Bei seinem ersten Besuch in den neuen Bundesländern nach der Wende entschloss sich das Ehepaar, in sinnvoller Weise beim "Aufbau Ost" mitzuhelfen - und die Wahl fiel auf den Stadtgottesacker. Was für ein Glück.

Bei einer Feierstunde wird am Mittwoch, 21. Mai, um 11.30 Uhr auf dem Stadtgottesacker eine Gedenktafel für Marianne Witte enthüllt.