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Gaststätten Gaststätten: Neuer Haltepunkt in Halles Kneipenmeile

Von Jan Wätzold 21.12.2001, 18:25

Halle/MZ. - Auf die Frage, was sie mit dem Namen Emilie verbinden, werden wohl die meisten Leute lediglich etwas ratlos mit den Schultern zucken können. Gut so, dürften die Betreiber der jüngsten Gaststätte in Halles Kleiner Ulrichstraße denken. Denn genau das hatten sie im Sinn, als sie vor gerade einmal knapp zwei Wochen ihren Laden in der beliebten Einkaufs- und Kneipenmeile eröffneten. "Schon der Name sollte so neutral wie möglich klingen", meint Nico Bettzieche, einer von zwei Chefs des Lokals. Schließlich wolle man sich zukünftig nicht nur mit Cocktails und Bistro-Gerichten um die meist jüngeren Nachtschwärmer kümmern, sondern tagsüber auch Omas und Opas mit Kaffee und Kuchen verwöhnen. "Reine Szene-Schuppen gibt es ja schon genug."

Und obwohl die beiden jeweils erst 24 Jahre alten Nachwuchs-Wirte bereits zwei Jahre lang hinter dem schräg gegenüber dem "Kaffeeschuppen" und zwei Eingänge vom "Potemkin" entfernt gelegenen Ladenlokal her waren, wäre mit der Taufe am Ende beinah noch etwas schief gegangen. Denn just als sich das Duo auf den Namen Ulrich geeinigt hatte, machte in der Großen Ulrichstraße ein Restaurant mit dieser Bezeichnung auf. Nach eineinhalb Wochen sind der Student der Betriebswirtschaftslehre und der gelernte Ergotherapeut aber froh über die kleine Panne. Denn das generationsübergreifende Konzept scheint aufzugehen.

Bettzieche und sein Partner rechnen den guten Start einerseits der 1 A-Lage inmitten bereits etablierter, aber oft überfüllter Nachbarkneipen an. Gleichzeitig aber glauben die "Emilie"-Chefs auch an den Erfolg der eigenen Ideen. Die Inneneinrichtung samt 13 Meter langem Bartresen haben die Hallenser ganz ohne professionelle Hilfe selbst entworfen, die nur sieben Wochen dauernde Bauphase haben sie lediglich mit Unterstützung einiger Freunde bewältigt.

Dabei wurden nicht nur Kosten gespart. "Der Laden ist uns durch das Eigenengagement auch stärker ans Herz gewachsen, als wenn wir uns ins gemachte Nest gesetzt hätten", so Bettzieche. Jetzt bleibe eigentlich nur noch die Vorfreude auf das kommende Frühjahr. Denn mit Beginn der Freiluftsaison könnten die Besucher auch auf dem Platz gegenüber an zehn Tischen die Seele baumeln lassen. Spätestens dann werde auf die Frage nach dem Namen Emilie "vielen Hallensern hoffentlich was einfallen".