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Fußball-Oberliga Fußball-Oberliga: HFC-Reserve feiert Schützenfest gegen Gotha

Von Anke Losack 13.05.2013, 06:54
Doppel-Torschütze Kevin Zschimmer (l.) und Max Hecht nehmen den Gothaer Dat Le Duc in die Zange.
Doppel-Torschütze Kevin Zschimmer (l.) und Max Hecht nehmen den Gothaer Dat Le Duc in die Zange. Hebestreit Lizenz

Halle/MZ - HFC-Trainer Carsten Hänsel konnte es nicht mit ansehen. Als Rene Winkler in der 75. Minute vor dem Gothaer Torwart Marcus Fallenbeck ungehindert den Ball am rechten Torpfosten vorbei schob, zupfte Hänsel am Reißverschluss seiner Trainingsjacke und zog sich diese dann über den Kopf. Seine Reaktion beim Stand von 6:0 für sein Team war Mitgefühl - für seinen Spieler Rene Winkler.

Hänsel hatte Winkler in der 57. Minute eingewechselt. Der vergab in kürzester Zeit drei Großchancen und stand somit auch nach 90 Minuten beim 7:0 (3:0)-Erfolg der U 23 des Halleschen FC im Fußball-Oberligaspiel gegen den Tabellenvorletzten Wacker Gotha nicht auf der Liste der Torschützen.

„Das ist schon bitter“, sagte Hänsel also. Winkler habe in dieser Saison nur wenig Spielzeit bekommen. „Und wenn ich ihn mal eingewechselt habe, hatte er drei Minuten später immer ein Riesending auf dem Fuß.“ Ins Tor aber traf er nie. Und selbst eine von Hänsel für Winkler ausgelobte Prämie half gestern nicht. „Pro erzielten Treffer hätte er zehn Euro von mir bekommen“, erzählte Hänsel.

Nach der ersten Torchance, die Winkler vergeben hatte, rief der Trainer noch mit einem schelmischen Grinsen auf den Platz: „Du brauchst wohl keine zehn Euro?“ Ganz schnell wurde bei Hänsel daraus aber Mitleid.

Nur Rittenauer aus Drittliga-Kader

Dass Winkler nicht einnetzte, lag nämlich weniger am fehlenden Können. Unglücklich: In der 68. Minute war Teamkollege Kevin Zschimmer nur eine Sekunde schneller am Ball und drückte diesen über die Linie. Kurz darauf war bei einem Fernschuss die Querlatte im Weg. Nur in jener 75. Minute hätte man Winkler dann wohl einen Vorwurf machen können. Doch so musste der Angreifer mit ansehen, wie die Kollegen trafen. Und das auch noch quasi aus allen Lagen.

Aus dem Drittliga-Kader des HFC war gestern nur Jürgen Rittenauer dabei. „Die anderen haben den Klassenerhalt gefeiert“, meinte Carsten Hänsel. Doch Verstärkung brauchte seine Mannschaft gegen Gotha sowieso nicht, zu schwach waren die Thüringer. Eine einzige Torchance hatten die Gäste (38.), sofern man den Kopfball von Felix Hempel, der etwa drei Meter am Tor von Rittenauer vorbeiging, als solche bezeichnen kann. Die Hallenser waren während der gesamten Partie überlegen.

„So muss man gegen einen Tabellenvorletzten spielen, schnelle Tore machen und dann nachlegen“, sagte Hänsel zufrieden. Für die frühe 3:0-Führung hatten David Haider Kamm Al-Azzawe (10.), Zschimmer (16.) und Dennis Carl (20.) gesorgt. Gotha zog sich danach mehr und mehr zurück, agierte meist mit elf Mann in der eigenen Hälfte, organisierte die Defensive aber katastrophal. Der eingewechselte Fabian Hanetzog markierte nach einer Einzelaktion das 4:0 (55.). Es folgte ein Kopfballtor von Kapitän Sebastian Dräger nach einer Ecke (58.), Zschimmers Hammer (68.) und ein Fernschuss von Dräger, den er aus etwa 25 Metern in den Dreiangel des Gothaer Tores setzte (77.). Und zwischen diesen Treffern lagen die Torchancen von Rene Winkler.

Es war ein Fußballspiel nach dem Motto: „Wer hat noch nicht, wer will noch mal?“ Eigentlich wollte Rene Winkler ja auch, denn er hatte noch nicht.

Beruhigt in die Pause

Einen Sieg gab es gestern auch für den VfL Halle 96 bei Einheit Rudolstadt. „Verdient“, so VfL-Trainer Lars Holtmann über das 2:1. Allerdings habe man in der Schlussphase unnötig zittern müssen, denn sein Team ließ Riesenchancen aus oder hatte Pech im Abschluss, um die Partie vorzeitig zu entscheiden. Durch das Tor von Steve Braun (28.) und einen Strafstoß von Tobias Cramer (37.) konnte der VfL beruhigt in die Pause gehen. Der Anschlusstreffer in der 54. Minute machte die Partie aber noch einmal spannend.