Fußball-Landesklasse Fußball-Landesklasse: Drei Platzverweise für hitzige Gäste

Eisdorf/Halle (Saale) - Die Vor-Weihnachtszeit ist eine Zeit der Besinnlichkeit. Bei Schnee und Kälte draußen ist es drinnen umso behaglicher. Zeit zur Besinnung war es auch für jene Spieler von Borussia Görzig, die nach dem Spiel bei der SG Eisdorf in die Schiedsrichterkabine stapften, um sich beim Unparteiischen zu entschuldigen. Der hatte während des Spiels im Fokus des Unmuts der Gäste gestanden und in der Schlussphase drei von ihnen ins Warme geschickt. „Görzig hat zu viel diskutiert“, sagte Eisdorf-Coach Stefan Suchantke, „schon in der ersten Halbzeit haben sie den Schiri mit ständigem Lamentieren gegen sich aufgebracht.“
Zuerst fliegt der Spielertrainer
Dabei ging es eigentlich gut los für die Gäste, die bereits in der achten Minute durch Danny Zangata nach einem Konter die Führung erzielten. In der 23. Minute dann ein Strafstoß für Eisdorf, der erstmals die Gemüter der Gäste erhitzen sollte. Verteidiger Marc John verwandelte zum Ausgleich, ehe Tobias Weißenborn den Aufsteiger in der 30. Minute in Front brachte.
In der zweiten Hälfte konnte Görzig durch Ralf Koch zum 2:2 ausgleichen (67.), ehe ausgerechnet Spielertrainer Tobias Nadolny mit einer Gelb-Roten Karte in der 81. Minute die denkwürdige Schlussphase einläutete. Bereits weit in der Nachspielzeit entschied der Schiedsrichter erneut auf Elfmeter für Eisdorf, was die Nerven der Gäste endgültig zum Zerreißen brachte. Obwohl unbeteiligt, schlug Torschütze Koch den Ball weg und sah dafür die Ampelkarte. Jens Thieme ließ sich sogar zu einer Schiedsrichterbeleidigung hinreißen und bekam glatt Rot. Kühler aufgelegt war da Falk Raddatz, der in der 95. Minute den Elfer zum 3:2-Endstand netzte.
„Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, mit unserem Spiel nicht“, so Suchantke, „wir haben uns hinten nicht clever angestellt und hätten einfacher gewinnen müssen.“
Buna moniert ein Abseitstor
Auch die SG Buna Halle haderte mit dem Schiri: Gegen Blau-Weiß Günthersdorf kassierten sie eine 0:1-Heimniederlage. Doch den Gäste-Treffer hätte der Schiedsrichter nicht geben dürfen, so die einhellige Meinung der Hallenser.
Marcel Coordes war vor Buna-Keeper Bensch aufgetaucht. Der lief heraus, parierte zunächst, doch der Nachschuss prallte zum näher zum Tor stehenden Pöhlandt, der den Ball in der 52. Minute versenkte. Proteste der Bunesen folgten: Ein Verteidiger war zwar auf die Torlinie gelaufen, doch nach ihrer Meinung war er der einzige Spieler, der näher am Tor stand als Pöhlandt. Das wäre Abseits. „Damit muss man leben“, so Buna-Trainer Wolfgang Huth. Der Schiedsrichter habe den Spieler in der Szene nicht gesehen. Nach dem Spiel habe der Referee die Fehleinschätzung ihm gegenüber eingestanden. (mz)