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  7. Gasmangel in Halle? Stadt bereitet Wärmestuben für den Winter vor

Folgen der Energiekrise Für den Fall der Gasmangellage: Halle will 22 Wärmestuben einrichten

Stadt und Stadtwerke bereiten sich auf einen Blackout und die Notversorgung Tausender Menschen vor. Welchen Appell sie an die Einwohner haben.

Von Dirk Skrzypczak Aktualisiert: 10.11.2022, 15:23
Bürgermeister Egbert Geier (rechts) und Stadtwerkechef Matthias Lux stellten den Notfallplan für Halle vor.
Bürgermeister Egbert Geier (rechts) und Stadtwerkechef Matthias Lux stellten den Notfallplan für Halle vor. Foto: Dirk Skrzypczak

Halle (Saale)/MZ - Die Stadt Halle erarbeitet gemeinsam mit den Stadtwerken derzeit einen Sonderschutzplan. Er soll greifen, sollte es zu einer Gasmangellage und einem teilweisen Ausfall der Gasversorgung für einzelne Stadtteile kommen.

So will die Stadt nach Angaben von Bürgermeister Egbert Geier (SPD) 22 Unterkünfte als Wärmeinseln schaffen, in denen bis zu 17.500 Menschen betreut werden können. dabei handelt es sich um Turnhallen und andere zentral gelegene Objekte. „Wir prüfen derzeit, ob die Immobilien geeignet sind. Es geht nicht um Panikmache. Aber wir müssen vorbereitet sein“, so Geier.

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Wie Stadtwerke-Chef Matthias Lux appellierte er auf einer Pressekonferenz am Donnerstag an alle Einwohner, Gas zu sparen. „Nur wenn alle mitziehen, werden wir über den Winter kommen“, sagte Lux. Er wertete es als positive Botschaft, dass private Haushalte und Kleingewerbe im Oktober 37,8 Prozent weniger Gas verbrauchten als im Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2021. „Wir dürfen nicht nachlassen.“

Gaspreisbremse als falsches Signal? Herausforderung Winter kommt erst noch

Geier sprach indes von einem falschen Signal, das von der Gas- und Strompreisbremse ausgehen könnte: „Ich habe den Eindruck, dass es vielen Menschen suggeriert, dass die Lage nicht so schlimm ist.“ Die Herausforderung komme mit dem Winter erst noch. Man könne zudem nur hoffen, dass der Winter mild ausfalle.

In den kommenden Wochen sollen alle Haushalte der Stadt angeschrieben werden. Mit den Briefen will der Ratshof die Einwohner sensibilisieren, mit Strom und Gas sorgsam umzugehen. Für öffentliche Einrichtungen gelten bereits seit August verschärfte Regeln, um den Energieverbrauch zu senken.