Antisemitischer Angriff in Halle Fünf Jahre nach Anschlag: Entsetzen über Diebstahl von Stolpersteinen im Osten Halles
Wie in Zeitz wurden kurz vor dem Gedenken an den Anschlag von Halle Erinnerungsstücke an jüdische Opfer der NS-Diktatur entwendet. Warum der Zeitgeschichten-Verein schwieg und was die jüdische Gemeinde sagt.

Halle (Saale)/MZ - Nach Zeitz nun auch Halle: Unmittelbar vor dem Gedenken an den Terroranschlag vor fünf Jahren in Halle hat es einen schweren antisemitischen Vorfall gegeben. Wie erst jetzt bekannt wurde, hatten Unbekannte kurz vor dem 9. Oktober in der Landsberger Straße im Osten der Stadt fünf Stolpersteine aus dem Gehwegpflaster gerissen und gestohlen. Sie erinnern an fünf Mitglieder der jüdischen Familie Brilling, von denen vier im Konzentrationslager Auschwitz durch die Nazis ermordet wurden. Nur einer Frau gelang die Flucht in die USA.