FSV 67 Halle-Neustadt FSV 67 Halle-Neustadt: Absturz der Talenteschmiede
Halle/MZ/leo. - In die Zeit also, als der Verein die dritteGeige im halleschen Fußball spielte. Als Akteurewie Eniz Paden, Uwe Lorenz oder Sven Rutkedas Kinderdorf zur uneinnehmbaren Festungmachten. Und als die Nachwuchsarbeit mit inVerbands- (A-, B-Junioren) und Landesliga(C-Jugend) mitmischenden Teams einen gutenRuf besaß. In die Vergangenheit eben, alsdie Zukunft des FSV verheißungsvoll schien.
Da Bauunternehmer Prinzing aber eben nichtmit dem "Timetunnel" reisen kann, muss ersich mit der heutigen sportliche Situationseines Vereins abfinden.
"Unsere erste Mannschaft steht abgeschlagenund mit Spielern, die das benötigte Niveaunicht aufweisen, am Tabellenende", wie Prinzingeinräumt. Trainer Werner Peter wollte angesichtsder Krise vergangene Woche das Handtuch werfen.Prinzing dazu: "Er hat emotional reagiert.Ich bin fest von ihm überzeugt." Beim Nachwuchs- A- und B-Junioren spielen nur noch im Kreis- ist der 38-Jährige schon "froh darüber,dass wir alle Altersklassen besetzt haben".
Die Erwartungen des Vereinschefs auf den Klassenerhaltdrücken sich trotz "leiser Hoffnungen aufeine Wende" im bezeichnenden Satz aus: "Esist keine Schande abzusteigen." Schließlichhabe man vor der Serie versucht, stärkereSpieler zu holen, um den seit Jahren anhaltendenTrend, Leistungsträger zu verlieren und nichtgleichwertig zu ersetzen, endlich umzukehren.Geld sei trotz zunehmend schwierigerer wirtschaftlicherLage vorhanden gewesen. Doch die mündlichenZusagen der Kandidaten seien im letzten Momentnicht eingehalten worden. "Wir wurden", ärgertsich der FSV-Chef, "belogen und betrogen".
Auch der einst freudig begrüßte Kooperationsvertragmit dem HFC, aus dem Prinzing selbst jetztnoch Hoffnung auf personelle Hilfe schöpft,hat dem Verein bisher kaum etwas gebracht.Anders ist seine Aussage - "Wir haben unsereVerpflichtungen erfüllt. Die des Clubs möchteich nicht kommentieren." - schwerlich zu deuten.
Kurzfristig scheint der Zug für die ehemaligenWohnungsbauer abgefahren. Die Hoffnungen aufeine erfolgreichere Zukunft gründen sich dahervor allem auf den Nachwuchs. Hier soll einKonzept greifen, das unter anderem die Qualifikationder Übungsleiter vorsieht und auch die schonangelaufene Zusammenarbeit mit vier Schulenbeinhaltet. "Mittelfristig", gibt Prinzingvor, "wollen wir wieder unser altes Niveauerreichen".