Finanzwirtschaft Finanzwirtschaft: Commerzbank auf Wachstumskurs
halle/MZ - Erst die Bankenkrise. Dann Imageschäden durch Provisions-Hascherei und Teilverstaatlichung. Doch für die Commerzbank in der Region Halle geht es nach eigenen Angaben längst wieder bergauf. So konnte das Institut 2012 die Zahl an Privat- und Geschäftskunden von 61 000 auf 65 000 erhöhen. Das teilte Regionaldirektor Bernd Redlich am Dienstag mit. Damit werde ein seit 2009 anhaltender Trend fortgesetzt.
Einlagenbestand wächst
Redlich zufolge sei der Bestand an Privat- und Geschäftseinlagen von 380 Millionen Euro auf 410 Millionen Euro gestiegen. Ein Plus auch bei den Geschäftskrediten: von neun auf 15 Millionen Euro. „Auch bei den Baufinanzierungen konnten wir zulegen“, sagte Redlich. Der Kreditbestand belaufe sich in diesem Bereich auf 222 Millionen Euro, ein Plus von 29 Millionen. Der Manager führte die Entwicklung vor allem darauf zurück, dass die Kundenberatung intensiviert worden sei. So mache sich das neue Geschäftskundencenter am Leipziger Turm bezahlt.
Redlich verantwortet ein Gebiet, zu dem neben Halle und dem Saalekreis das Mansfelder Land sowie Teile Nordthüringens und Westsachsens gehören. Allerdings ist 2012 das Filialnetz von elf auf neun Standorte ausgedünnt worden. „Wir haben uns effizienter aufgestellt“, sagte Redlich. Die Mitarbeiterzahl sei ebenso abgeschmolzen worden, laut dem Banker aber ohne Kündigungen und durch Ausnutzung altersbedingter Abgänge. An der Kundennähe solle kein Abstrich gemacht werden. Redlich kündigte umfangreiche Investitionen in die Technik in den Filialen an.
Plus auch bei Firmenkunden
Zugelegt hat auch die regionale Firmenkunden-Abteilung der Commerzbank, die nach eigenen Angaben Marktführer ist. Laut Geschäftsleiter René Sievers hat die Bank mit 1100 Firmen etwa 100 mehr Kunden als 2011. Dabei handele es sich um Firmen mit einem Jahresumsatz über 2,5 Millionen Euro. „Den Kreditbestand dieser Kunden konnten wir von 700 Millionen auf 800 Millionen Euro steigern“, sagte Sievers. Als Grund für den Zuwachs nannte er die Investitionsfreude der Firmen. „Finanz- und Staatskrisen haben zwar zu einer Verunsicherung geführt. Doch die beeinflusst das unternehmerische Alltagsgeschäft nicht mehr in dem Maße.“