Fechten Fechten: Thekla Bartl darf zur WM

Halle/MZ - Die 18 Jahre alte Abiturientin verließ das elterliche Nest bereits mit 13 und zog nach Tauberbischofsheim um, dem Zentrum des deutschen Fechtverbandes. Das war, wie sie sagt, nicht immer leicht, hat sich aber gelohnt.
Acht Jahre alt war die junge Sportlerin, als sie von Mulan, einer Zeichentrick-Kung-Fu-Kämpferin aus dem Hause Disney, beflügelt zur TSG Halle-Neustadt ging, um das Fechten zu erlernen. Nachdem sie ihr Talent vielfach unter Beweis gestellt hat, folgt der Umzug ins Leistungszentrum - nicht ohne Komplikationen. „Das war ganz tragisch, mit 13 Jahren konnte sie nicht aufs Internat und musste in eine Gastfamilie“ erklärt ihr Vater. „Aber sie wollte es unbedingt.“ Dennoch: „Irgendwie sind solche Leistungsgedanken mit ein bisschen Schmerz verbunden,“ gibt Harald Bartl zu, „aber es hat sich gelohnt, sie ist stolz und zufrieden“. Zu Recht: Anfang März belegte sie den 15. Platz bei der Junioren-EM in Budapest, den fünften in der Mannschaftswertung. Zudem erfocht sie Mannschaftssilber in der Deutschen Junioren-Meisterschaft letzten November. Beste Voraussetzungen also für die anstehende WM, die ab dem 6. April im kroatischen Porec stattfindet. Begleitet wird sie von Freundin Tamina Knauer, ihrerseits Ranglistendritte.
Zeitgleich hat sie ihre Abiturprüfungen. Eine starke Doppelbelastung für die Fechterin. Zwei Tage nach ihrer Rückkehr aus Kroatien muss sie sich schon wieder gänzlich dem Schulalltag widmen und ihre schriftlichen Abiturprüfungen bestehen. „Neben Fechten und der Schule bleibt mir eigentlich keine Freizeit“, erzählt Thekla der MZ. „Das ist schon hart, aber das Fechten gibt einem auch viel wieder.“
Stadtrat Bartl schwelgt in väterlichem Stolz: „Es hat sich jemand aus Halle entwickelt, der international mitficht. Das ist doch was!“ Es scheint das sprichwörtliche Lebensmotto der Familie zu gelten: Mit den Alten soll man ratschlagen, mit den Jungen fechten.