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Farbenfroh zum Traualtar

Von HEIDI POHLE 01.02.2009, 17:45

HALLE/MZ. - bach. Sie muss es als Braut- und Festmode-Designerin wissen: "Farbe verdrängt traditionelles Weiß. Zarte Töne wie zartrosa und hellblau sind im Kommen", so die Hallenserin. Geheiratet werde wieder mehr, gerne in schlichten Roben aus leichten Stoffen. Die Auswahl an Kleidern für die Eheschließung war groß auf der Hochzeitsmesse in Bruckdorf, die am Wochenende lief, erstmals parallel zur Schau zum Thema Babys und Kinder.

Zahlreiche Verliebte und Verlobte, junge wie ältere Paare kamen, um sich für den ganz besonderen Tag inspirieren zu lassen. Vom Kleid über Ringe bis hin zur Torte und der Kutsche war alles vorhanden, was zum Heiraten gehört. Auch René Elster und Annett Zucholl aus Halle waren unter den insgesamt rund 5 000 Besuchern. Da ihr Hochzeitstermin am 19. Juni schon feststeht, wollen sie nun langsam mit den Vorbereitungen beginnen. Ein weißes Kleid könnte der 26-jährigen Bürokauffrau durchaus gefallen. Aber welches? Und wie sollen die Ringe aussehen? "Wir werden uns in aller Ruhe umsehen", sagte René, ebenfalls 26 Jahre alt und Zeitarbeiter. Das Paar, das schon seit neun Jahren zusammen ist, war von dem umfassenden Angebot unter einem Dach angetan; es erspare Zeit und Wege. Dicht umlagert waren auch die Eheringe, die nicht unbedingt fertig gekauft werden müssen - man kann sie auch selbst schmieden. "Das liegt im Trend", erzählte Goldschmiedemeisterin Sofia Thiele aus Grimma in Sachsen.

Der Ringe-Kauf ist so ziemlich das Einzige, was Anja Ulrich künftigen Ehepaaren nicht abnehmen kann. Ansonsten organisiert die Hochzeitsplanerin aus Merseburg von der Einladungskarte bis hin zu den Flitterwochen alles, betreut zudem die Feier als eine Art Zeremonienmeisterin. Vor allem Berufstätige wüssten diesen Service, der immer mehr Anklang findet, zu schätzen, sagte die junge Frau: "Die Zahl der Kunden wächst, aber auch die der Konkurrenz."

Während Andrea Bork aus Leipzig erstmals in Halle Hochzeitsstühle, -bänke und -kissen mit eingestickten oder eingravierten Namen nach altem Hamburger Brauch präsentierte, boten andere Aussteller Musik, Foto- und Videotermine, sogar Abnehmkurse an. Derweil in der nächsten Messehalle die Kinder im Mittelpunkt standen - die "Kids"-Messe hatte Premiere. Zu den Ausstellern gehörten Geburtskliniken und -häuser ebenso wie Familien-Beratungsstellen.

Gefragt waren zudem Body-Copies, also Körper-Abformungen zum Beispiel von Kinderfüßen und -händen in Keramik. Und viele Besucher nutzten gern die seltene Gelegenheit, sich von Gabriele Rodriguez von der Uni Leipzig über Vornamen beraten zu lassen. Und wer Kinderwagen suchte, hatte die Qual der Wahl. Gefragt seien unter anderem Wagen mit breiter Liegefläche und auch solche in knallbunten Farben. Allerdings werde derzeit sehr aufs Geld geschaut, erzählte ein Aussteller.