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Polizeieinsatz an Gymnasium in Halle Falscher Amok-Alarm an Gymnasium in Halle: Schülerin droht nach schlechtem Scherz keine Strafe

Von Oliver Müller-Lorey 15.03.2018, 05:00

Halle (Saale) - Der Schülerin, die offenbar für den falschen Amok-Alarm am Elisabeth-Gymnasium am Dienstag verantwortlich war, droht wohl keine Strafe. Sie ist 13 Jahre alt und damit strafunmündig. Auch in der Schule gibt es keine harten Konsequenzen. Das sagte der Schulleiter des Elisabeth-Gymnasiums, Hans-Michael Mingenbach, der MZ am Mittwoch. „Wenn wir gut pädagogisch arbeiten, sind wir effizienter, als wenn wir Strafen verhängen.“

Falscher Amok-Alarm in Halle (Saale): Passant hatte Zettel mit Hilferuf am Fenster entdeckt

Am Dienstagnachmittag hatte ein Passant ein Schild mit einem Hilferuf am Fenster der Schule gesehen und die Polizei verständigt. Die rückte mit mindestens 20 Mann und Maschinenpistolen aus. „Als die Sache größere Kreise zog und in den Medien war, hat sich die Schülerin, die hauptsächlich daran beteiligt war, ihren Eltern anvertraut“, sagte Mingenbach.

Nach schlechtem Amoklauf-Scherz: Gespräch mit Eltern und Schülerin 

Die hätten sich mit der Schule in Verbindung gesetzt. Noch am Abend habe es in der Schule ein Gespräch zwischen der Schülerin, Eltern und der Schulleitung gegeben, in der das Mädchen seine Beteiligung zugegeben habe. „Ich denke, das alles fällt unter die Kategorie: wenn pubertierende Kinder nicht bis zu Ende denken“, sagte der Schulleiter.

Er beklagte, dass Kinder immer weniger zwischen der Realität und Fiktion, etwa in Computerspielen unterscheiden könnten, in der ungeschickte Aktionen rückgängig gemacht werden könnten.

Das Verhalten nach dem falschen Hilferuf lobte er hingegen. „Ich finde es grandios, dass die Eltern sich in Bewegung gesetzt haben“, sagte er. Auch das Mädchen habe, indem es sich anvertraute, richtig gehandelt. Am Mittwoch sei in allen Klassen über den Vorfall gesprochen worden. In den kommenden Tagen soll es noch ein Gespräch in Ruhe mit der Schülerin geben. (mz)