Straftäter in Halle gefasst: Fahndungserfolg in Halle: Polizei ergreift zwei aus JVA Nordenham entflohene Straftäter

Halle (Saale) - Zehn Tage nach ihrem Verschwinden sind zwei gesuchte Straftäter in Halle gefasst worden.  Beide Männer sollen am Montag wieder nach Niedersachsen transportiert werden. Aufgeflogen waren die beiden beim Besuch einer Frau - der 37-jährigen Ex-Freundin eines der Männer.

Beide befanden sich dort in Nordenham im sogenannten offenen Vollzug, bei dem sie mit Blick auf eine bald bevorstehende Entlassung auf ein Leben im Alltag vorbereitet werden sollten. Dabei gibt es weniger strenge Haftbedingungen und auch die Möglichkeit, unter der Woche die JVA für den Gang zu einer Arbeitsstelle zu verlassen.

Mitarbeiter der JVA Nordenham hatten am 2. Juli die Abwesenheit der beiden Männer entdeckt. „Die beiden sind aus dem Garten abgehauen, wo sie bis zum Tag zuvor noch gearbeitet hatten“, sagte der zuständige JVA-Leiter Gerd Koop. „Da gibt es nichts weiter als ein kleines Zäunchen - weshalb wir auch nicht von Flucht, sondern Entweichung reden.“

Ein derartiges Verschwinden aus dem offenen Strafvollzug sei zudem nicht strafbar, sofern dabei keine Gewalt eingesetzt werde. Beiden Männern droht nun allerdings ein Disziplinarverfahren - sie waren bis zu ihrem Verschwinden nur wenige Monate von ihrer regulären Entlassung entfernt.  „Da sie jetzt als fluchtgefährdet gelten, werden sie bis zu ihrer Entlassung im geschlossen Vollzug der JVA Oldenburg bleiben“, sagte deren Leiter.

Zunächst war nur der Fall des wegen Raubes in Haft sitzenden 33-Jährigen bekanntgeworden, weil nach ihm öffentlich gefahndet wurde. Beim zweiten Mann handelt es sich um einen 28-Jährigen, der wegen Einbruchs einsitzt. Seine Chancen auf vorzeitige Entlassung galten als gut - er wäre regulär im kommenden März entlassen worden. (mz/dpa)