Explosion in Petersberg Explosion in Petersberg: Zu viel Sprengstoff für zu wenig Gestein
Petersberg/MZ. - Am 30. Juni waren nach einer Sprengung im Petersberger Quarzporphyr Steinbrocken mehr als 350 Meter weit ins Zentrum geschleudert worden. Sie beschädigten neun Häuser und einen Pkw (die MZ berichtete). "Bezogen auf die erste Bohrlochreihe war eine zu geringe Gesteinsmenge vorhanden. Außerdem hatten die Bohrlöcher eine gewisse Abweichung von der geplanten Richtung. Unter diesen Umständen kam es zu einer Überladung der Sprengbohrlöcher", zitierte Armin Forker aus dem Gutachten. Das heißt, das Gestein war nicht dicht genug, und die Bohrung der Löcher stimmte nicht mit dem Plan überein. Für ihren Winkel waren sie letztlich mit zu viel Sprengstoff gefüllt. Alles zusammen führte zu der Explosion.
Freigeben könne er den Bericht nicht, da dieser auch zu den Verantwortlichen Stellung nehme, so der Bergamts-Präsident. Die Staatsanwaltschaft ermittele, ob strafrechtlich relevante Tatbestände vorliegen. Noch dürfe die Mitteldeutsche Baustoffe GmbH in Petersberg nicht sprengen. "Was die Zulassung betrifft, sind wir in der Prüfphase." Da das Unternehmen Veränderungen ankündigte, ließ Armin Forker durchblicken, die Wiederaufnahme des Betriebes sei nur eine Frage der Zeit. Diese Veränderungen erläuterte Gert-Dieter Sabinarz, Prokurist der Mitteldeutschen Baustofft GmbH. Danach liegen Planung und Ausführung der Sprengungen jetzt in einer Hand. Die sächsische Firma West Spreng übernimmt diese Aufgabe. Begleitet wird ihre Arbeit vom Leipziger Sachverständigenbüro Lichte.
Künftig soll eine nochmalige Vermessung nach dem Bohren der Sprenglöcher verhindern, dass sich das Unglück wiederholt. "Wir können das ausschließen", versicherte Johannes Düro, Niederlassungsleiter der West Spreng. Außerdem will die Mitteldeutsche Baustoffe GmbH alle Einwohner im Umkreis von 300 Metern vom Sprengort vor einer Sprengung rechtzeitig informieren. Nach einer hitzig geführten Debatte war klar, dass das neue Steinbruch-Konzept nicht alle Petersberger überzeugt. Viele forderten auf Transparenten ein Ende der Sprengungen.