Erstwähler: Erstwähler: Sportangebote, günstige Fahrkarten

Halle (Saale)/MZ. - In der Geschichte der Stadt ist es erst das dritte Mal, dass Jugendliche wie Wendt bei einer OB-Wahl mitbestimmen dürfen. Insgesamt können 2 330 Wähler, die zwischen 16 und 18 Jahre alt sind, an die Wahlurnen treten.

Wendt, Schüler der Gesamtschule "Ulrich von Hutten", hat sich mit der Wahl beschäftigt. Er ist zu dem Ergebnis gekommen: "Es muss für die Jugendlichen viel getan werden." Der 16-Jährige setzt deshalb große Hoffnung in den neuen Rathauschef. "Die Sportförderung muss überdacht werden", sagt Wendt, der in seiner Freizeit Fußball spielt. Häufig hätten Vereine nicht genügend Geld, sagt er.

Ihr Grundrecht wird auch Lisa Marie Paris das erste Mal wahrnehmen. Auch die 16-Jährige hält es für wichtig, wählen zu gehen, "schließlich leben wir in einer Demokratie". Allerdings fühlt sie sich nicht gut vorbereitet. "Hätte ich nicht mit meinen Freunden über das Thema gesprochen, würde ich wohl nicht zur Wahl gehen." Die Zehntklässlerin wünscht sich, dass sie ihr Schülerticket für die Straßenbahn wieder in den Abendstunden und am Wochenende nutzen kann. Diese Regelung hatte die Stadt vor einem Jahr gestrichen.

Wie die Schüler auf ihre erste Wahl vorbereitet werden, erklärt Jürgen Engelhardt, Sozialkundelehrer am Sportgymnasium Halle. "Wir sprechen in den achten Klassen über das Thema." Aktuell ließ Engelhardt Steckbriefe zu den Kandidaten anfertigen. "Viele waren neugierig."

Jedoch hat der Lehrer auch den Eindruck, dass die Wahl keine große Rolle spielt. Das bestätigt Marc Hölzel. Der 18-Jährige: "Ich habe nur durch Zufall von der Wahl erfahren." Er werde wahrscheinlich nicht wählen gehen, weil er weder die Kandidaten kenne, noch deren Inhalte. "Das Thema hat für mich keine Relevanz."