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Erfolgsstory Erfolgsstory: Hotel hat seit 20 Jahren hohe Auslastung

Von SILVIA ZÖLLER 03.08.2012, 17:31

Halle (Saale)/MZ. - Halle, Silbertaler Straße - für ein Hotel nicht gerade die erste Adresse in der Stadt, wo sich die Hotelauslastung ohnehin nur zwischen 35 und 50 Prozent einpendelt. Der graue Hotel-Plattenbau auf der Silberhöhe verströmt kein Ambiente á la Waldorf-Astoria, die triste Umgebung macht es nicht besser. Und dennoch läuft das Hotel und Appartement-Haus des Bauvereins Halle-Leuna bestens, die Betten sind seit Jahren zu 75 Prozent belegt.

"Das Modell funktioniert, wir sind sehr zufrieden", sagt Bauvereins-Geschäftsführer Guido Schwarzendahl. Deshalb gibt es gegen den allgemeinen Trend auf der auf Abriss programmierten Silberhöhe auch keinerlei Gedanken an die Schließung des Hauses.

Seit 20 Jahren betreibt der Bauverein das Bettenhaus in der Platte. Das frühere Arbeiterwohnheim wurde Anfang der 90er Jahre an die damalige WG Leuna zurückgegeben, die heute nach einer Fusion als Bauverein Halle-Leuna firmiert. Auch heute setzen die Betreiber bei den Ein- bis Vierzimmerappartements auf Dauergäste, etwa Facharbeiter aus Leuna und Buna und von halleschen Firmen. "Aber auch die Stadt Halle hat schon Zimmer bei uns angemietet, etwa zum Kinderchorfestival", berichtet Schwarzendahl.

Auch der Landesturnverband, Sportlergruppen und Familien nutzen das preisgünstige Angebot häufig für Besucher zu Veranstaltungen, Einschulungen oder Hochzeiten, listet Hotel-Leiterin Christiane Meißner auf. Ein Doppelzimmer mit Frühstück kann für 42 Euro gebucht werden - wohlgemerkt für das Zimmer, nicht pro Person.

Insgesamt gibt es in den elf Stockwerken 22 Hotelzimmer und 96 Appartements. Die möblierten Wohnungen (ab 254 Euro im Monat) werden in der Hauptsache über Dauermietverträge mit Firmen belegt, die Hotelzimmer dagegen - wie in jedem anderen Hotel - täglich nach Nachfrage. "Viele sind zunächst abgeschreckt, wenn sie vor dem Haus stehen", gibt Christiane Meißner zu. Doch von der Inneneinrichtung lassen sich die meisten Kunden überzeugen.

Auch wenn der Bauverein immer wieder gegen die Vorurteile des Standorts Silberhöhe kämpfen muss, habe man letztlich nur positive Erfahrungen gemacht. "Wir decken da einen Markt ab, für den es glücklicherweise noch Kunden gibt", freut sich Geschäftsführer Schwarzendahl.