Eishockey Eishockey: Einen für die Weihnachtsfeier
Halle (Saale)/MZ. - Die spannendste Frage Sonntagabend beim Pokalspiel gegen die Jungs vom Timmendorfer Strand: Wer schießt das zehnte Tor? Jenen Treffer, bei dem nach ungeschriebenen Eishockey-Gesetzen immer ein Kasten Bier fällig ist. In der 33. Minute war es dann so weit und Max Veltwisch, mit gerade mal 20 Jahren einer der jüngsten Spieler im Team der Saale Bulls, war der Torschütze. "Dafür greife ich gern in die Tasche. Da haben wir wenigstens einen Grundstock für unsere Weihnachtsfeier", sagte Veltwisch.
Am Ende der 60 Minuten stand es dann 16:4 für die Saale Bulls, die damit ihren fünften Sieg in der Nord-Ost-Pokal-Runde feierten. Lediglich zwei Zeitstrafen für Timmendorf standen letztendlich zu Buche, es war ein fast körperloses Spiel zweier ungleicher Gegner, das die gut 600 Zuschauer in der Volksbank Arena in Halle aufgetischt bekommen hatten.
Da Sonntagabend jedoch die beiden anderen Spiele mit den Black Dragons aus Erfurt und den Icefighters aus Leipzig wegen wetterbedingten Verkehrsproblemen ausfielen, ist noch nicht endgültig geklärt, wer im Januar das Finale bestreitet.
Wie ist das aber nun mit dem Kasten Bier? Ist das nur eine der immer wieder gern erzählten Eishockey-Geschichten oder gibt es da so richtige mannschaftsinterne Wettkämpfe? Drückt sich da auch einmal jemand, um am Ende eben nicht in die eigene Tasche greifen zu müssen? "Ich weiß das ehrlich gesagt nicht einmal so genau, weil ich ja so häufig keine Tore schieße. Kann schon sein, dass der eine oder andere erfahrene Spieler in einer solchen Situation mal den entscheidenden Torschuss weglässt. Ich jedenfalls habe nicht lange überlegt, jedes Tor ist ein wichtiger Meilenstein in meiner Karriere hier in Halle", erklärt Veltwisch seinen Beitrag zur Weihnachtsfeier.
Für Veltwisch blieb es am Sonntag bei dem einen, dafür aber um so interessanteren Treffer. Die 5:0-Führung schon nach elf Minuten hatten sich Robin Slanina mit zwei Treffern, Daniel Sevo, Ivan Kolozvary und Ervin Masek geteilt. Nach dem ersten Timmendorfer Gegentreffer waren dann Eric Wunderlich und Kapitän Benjamin Thiede bis zur 7:1 nach dem ersten Drittel erfolgreich.
Das zweite Drittel eröffnete Slanina mit seinem schon dritten Tor. Danach ließen es dann die Saale Bulls etwas ruhiger angehen, wurden unkonzentrierter und prompt stand es nur noch 8:3. "Auch gegen einen solchen Gegner muss man halt immer hellwach bleiben, sonst wird man sofort bestraft", schätzte Veltwisch diese kurze Schlafphase ein. Thiede, Veltwisch mit besagtem zehnten Treffer, Masek, Wunderlich und Troy Bigam besorgten dann bei einem weiteren Gegentreffer der Timmendorfer das 13:4 nach dem zweiten Drittel in dieser einseitigen Partie.
Im letzten Drittel waren zwei Mal Bigam und Tim Katzer mit seinem allerersten Tor im Trikot der Saale Bulls erfolgreich. In Erinnerung blieb an diesem frostigen Abend aber auch die engagierte Leistung der Gäste von der Ostsee, die mit dem Mini-Aufgebot von nur zehn Spielern in Halle angereist waren. Die hätten es einfacher haben können und sich eine 0:5-Wertung anschreiben lassen können.