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Einkaufszentren in Halle Einkaufszentren in Halle: Hier gehen Millionen Kunden shoppen

Von michael tempel 27.05.2013, 18:24
Muss sich den Kundenzulauf hart erarbeiten: das Stadtcenter Rolltreppe. Der Komplex mit 30 Geschäften - unter anderem Sporthaus Cierpinski - wurde 2000 eröffnet und hat eine Nutzfläche von 10 000 Quadratmetern.
Muss sich den Kundenzulauf hart erarbeiten: das Stadtcenter Rolltreppe. Der Komplex mit 30 Geschäften - unter anderem Sporthaus Cierpinski - wurde 2000 eröffnet und hat eine Nutzfläche von 10 000 Quadratmetern. Heine Lizenz

halle/MZ - Die Hallenser werden immer weniger. Mit nunmehr rund 232 500 Einwohnern gibt es für den Handel theoretisch auch immer weniger Kunden. Die Besucherzahlen der Einkaufszentren in Halle sprechen aber eine andere Sprache: Allein der Hallesche Einkaufspark Hep in Bruckdorf hat 2012 rund vier Millionen Kunden gezählt. Tendenz: gleichbleibend. Im Halle-Center Peißen sind es laut Centermanager Thomas Saul sogar noch mehr. Genaue Zahlen wollte er nicht nennen. Doch wie der aktuelle Räumungsverkauf im Praktiker-Baumarkt in Peißen zeigt, müssen sich die Einkaufsparadiese strecken, um für die Besucher attraktiv zu bleiben. Hier ein Überblick über die Situation der Center:

Halle-Center Peißen:

Eigentlich liegt der Komplex (53 000 Quadratmeter, 2 500 kostenfreie Parkplätze) auf dem Gebiet der Stadt Landsberg, aber direkt an der Stadtgrenze zu Halle. Er wurde im Oktober 1993 eröffnet. Laut Centermanager Saul war das Objekt mit 52 Geschäften und rund 300 Mitarbeitern seit Jahren voll vermietet und der Betrieb verzeichnete bei stabilen Kundenzahlen steigende Umsätze. Doch jetzt droht offenbar dem Praktiker-Baumarkt das Aus. „Die letzte Entscheidung über eine Schließung ist noch nicht gefallen“, sagte Saul. Ansonsten sei sein Objekt für Mieter und Kunden attraktiv. „Wir haben den Branchenmix in den vergangenen Jahren optimiert.“ Zudem sei die Ausstattung der Mall, in der ein Real-Warenhaus zu den Hauptmagneten gehört, regelmäßig modernisiert worden. Betreiber ist die Metro-Tochter MEC Centermanagement, die deutschlandweit 38 Einkaufszentren bewirtschaftet.

Hep Bruckdorf:

Das Center mit seinen 43 000 Quadratmetern Nutzfläche und 2 000 kostenlosen Parkplätzen hat jüngst sein 18-jähriges Bestehen gefeiert. Mit derzeit rund 60 eingemieteten Geschäften mit insgesamt etwa 660 Mitarbeitern beträgt der Leerstand neun Prozent. Wesentlicher Grund dafür war der Auszug der Disco „Flash“ Ende 2011. Centermanager Ingo Rehbein zufolge läuft der Betrieb des Hep, der einer Kölner Firma gehört, „kostendeckend“. Größtes Geschäft ist das Globus-Warenhaus. Rehbein kündigte an, dass demnächst das Textilgeschäft NKD eine Filiale mit 300 Quadratmetern eröffnet. Zudem wolle man weitere neue und größere Mieter gewinnen. „Im Bereich Mode, Sport und Spielwaren haben wir noch Sortimentslücken“, sagte Rehbein. Um das Hep attraktiver zu machen, sei damit begonnen worden, das Obergeschoss für mehrere 100 000 Euro zu modernisieren. Die alte Disco soll Büro- oder Fitness-Center-Betreibern schmackhaft gemacht werden.

Saale-Center:

Das im Mai 1994 eröffnete kleinere Zentrum (9 000 Quadratmeter, 230 Parkplätze) ist schon immer das Sorgenkind unter den halleschen Shopping-Centern. Sicher auch wegen der komplizierten Erreichbarkeit für Autofahrer stehen laut Center-Büroleiterin Petra Henze von 33 Geschäften derzeit neun und damit mehr als ein Viertel leer. Dennoch laufe die Bewirtschaftung kostendeckend. Immerhin 1,15 Millionen Kunden kämen pro Jahr, Tendenz steigend. Zu den Kundenmagneten zählen eine Edeka-Kaufhalle und der Spielwarenladen Spiele-Max. Durch Umbauten im Erdgeschoss, die die Verkaufsfläche erweitern sollen, sowie durch Modernisierungsarbeiten will man die Attraktivität erhöhen. Als jüngster Neuzugang wurde Anfang Februar die Billigwarenkette Mäc-Geiz gewonnen. Das Center gehört der holländischen Futura Vermögensverwaltungsgesellschaft.

Neustadt-Centrum:

Ebenfalls in holländischer Hand (Firma CCP) ist das im Jahr 2000 eröffnete Shoppingzentrum an der Neustädter Magistrale. Dies erfreut sich mit jährlich rund fünf Millionen Besuchern großer Resonanz. Größere Umgestaltungen seien nicht geplant, man wolle aber für jüngeres Publikum noch attraktiver werden. Das kündigte Christoph Wittkop von der Verwaltungsfirma Pamera an. Konkrete Vorhaben nannte er nicht. Kunden und Mietern stehen im Neustadt-Centrum rund 30 000 Quadratmeter Nutzfläche und 950 Parkplätze zur Verfügung. Laut Wittkop sind zurzeit 59 Geschäfte (das größte: Real) und Einrichtungen wie das Kino „The Light Cinema“ eingemietet. Die erzielten jährlich rund 50 Millionen Euro Umsatz. Der Leerstand betrage 2,5 Prozent. „Ein fluktuationsbedingter Leerstand in dieser Größenordnung ist für ein Center wie dieses normal“, so Wittkop. Für den Eigentümer laufe der Betrieb des Centers kostendeckend. „Das dürfte in der Vergangenheit eher nicht der Fall gewesen sein“, sagte Wittkop. Zuvor gehörte das Center zum australischen Unternehmen APN.

Stadtcenter Rolltreppe:

Voll vermietet und somit offensichtlich bei Händlern wie Kunden begehrt ist das mitten in der City gelegene Stadtcenter Rolltreppe (10 000 Quadratmeter). Der Komplex mit 30 Geschäften - unter anderem Sporthaus Cierpinski - wurde 2000 eröffnet. 2012 wurden laut Centermanagerin Sina Spanier rund eine Million Euro in die Fassaden-Verschönerung investiert. Zuletzt hatte das Modehaus Fischer seine Filiale beträchtlich erweitert. Kundenzahlen nannte Spanier nicht. Die „Rolltreppe“ wird im Auftrag eines luxemburgischen Fonds von der Firma Procenter verwaltet.