Sanierung hat begonnen Ehemaliges Polizeipräsidium in Halle bekommt 99 Wohnungen
Am Hallmarkt in Halle soll die leer stehende Immobilie zu einem modernen Wohnkomplex werden. Welche Pläne die Investoren aus Leipzig haben.

Halle (Saale)/MZ - Am Hallmarkt in Halle haben Revitalisierung und Umbau des ehemaligen Polizeipräsidiums begonnen. Die Quarterback Immobilien AG aus Leipzig will für die „Deutsche Wohnen“-Gesellschaft in dem Ensemble 99 Ein- bis Vier-Raumwohnungen schaffen. Die Wohnungen, die zwischen 21 und 100 Quadratmeter groß werden, sollen ab 2024 gemietet werden können - dann unter der Regie der Deutschen Wohnen. In dem Grunderzeitbau soll zudem eine kleine Gewerbeeinheit einziehen. Das teilte die Quarterback AG am Mittwoch mit.
„Die denkmalgerechte Sanierung gehört zu unseren Kernkompetenzen“, erklärte Quarterback-Vorstand Henrik Thomsen in der Pressemitteilung. „In der Verschmelzung historischer Bausubstanz mit zeitgemäßen Konzepten sehen wir einen besonderen Reiz – und zugleich eine Möglichkeit, künstlerisch wertvolle Eigenheiten der einzelnen Epochen für die Zukunft zu bewahren.“ Noch heute sichtbare Zeugnisse der Vergangenheit seien im Polizeipräsidium unter anderem das großzügige Treppenhaus und die breiten Treppen mit ihren originalen, über 100 Jahre alten schmiedeeisernen Handläufen.
Der imposante vierstöckige Bau mit beeindruckender Jugendstil-Fassade und zahlreichen Hinterhöfen wurde von 1907 bis 1909 für die Polizei des Kaisers gebaut. Später zog hier die Staatspolizeistelle Halle ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die DDR-Volkspolizei das Gebäude, das nach der Wende noch bis zum Jahr 2005 durch die ortsansässige Polizeidirektion weiter genutzt wurde, danach aber leer stand und zunehmend verfiel. Aktuell laufen in dem Komplex vor allem Abbruch- und Abdichtungsarbeiten. Der Gefängnisteil ist zu einem Viertel entkernt, in zwei Bereichen sind bereits die Rohbauarbeiten gestartet, so das Unternehmen aus Leipzig.
Durch die Revitalisierung entstehen knapp 5.700 Quadratmeter neuen Wohnraum. Hinzu sollen weitere rund 4.800 Quadratmeter kommen, die die Sachsen n einem Neubau zwischen Gerberstraße und Hallorenring planen. „Den Bauantrag haben wir eingereicht und hoffen nun auf eine Genehmigung noch in diesem Sommer“, so Thomsen. Vorgesehen seien hier 79 Wohnungen und 40 unterirdische Pkw-Stellplätze. Auch dieses Projekt geht nach der Fertigstellung im Winter 2024 in den Bestand der Deutsche Wohnen über.