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Dresden bekommt sein Monopoly

Von Diana Dünschel 28.10.2005, 17:25

Zappendorf/MZ. - Die Spannung wächst. In wenigen Tagen wird in Dresden ein Spiel zum 800-jährigen Stadtjubiläum vorgestellt. "Alles Dresden" funktioniert ähnlich wie Monopoly und stellt den Spielern die Aufgabe, ihr Elbflorenz unter städtebaulichen, wirtschaftlichen und touristischen Gesichtspunkten weiter zu entwickeln. Gestaltet hat es ein Künstler aus Zappendorf: Till Brömme.

Ein halbes Jahr Arbeit steckt in dem Projekt. Spielplan, Figuren, Spieler- und Ereigniskarten, Geld in Form von Talern und natürlich der Karton mit seinen verschiedenen Fächern - all das musste erst im Kopf, auf einer Zeichnung und schließlich als Computergrafik entstehen. Für den 40-Jährigen, der sich als Konzeptkünstler versteht, eine reizvolle Aufgabe. "Es ist wunderbar, sich in so etwas einbringen zu können", meint er. Nun Zeit zum Spielen habe er leider nicht.

Es war kurz nach seinem Studium an der Hochschule für Kunst und Design Halle im Fach künstlerische Glasgestaltung, als Till Brömme einen alten Bauernhof in Zappendorf für sich entdeckte. Zur gleichen Zeit bekam der gebürtige Hallenser das Angebot, nach New York zu gehen. Er entschied sich für den Saalkreis - und bereut es bis heute nicht. "In den Staaten wäre ich nie so weit gekommen", ist der freischaffende Künstler überzeugt, der jetzt hauptsächlich für Auftraggeber aus Sachsen arbeitet.

Vielleicht das bekannteste seiner Werke ist der Eingangsbereich von Belantis, ein 4 000 Quadratmeter großes Bild. Seit 2002 arbeitet Till Brömme jeden Winter mit einem Team aus Malern und Bildhauern an der Vervollkommnung der Phantasiewelt im Leipziger Vergnügungspark. Ab und zu gönnt er sich dort mit seinem siebenjährigen Sohn Franz auch einen Erholungstag.

Sein Schaffen ist so vielseitig, dass der Wahl-Zappendorfer selber überlegen muss, was für einen Beruf er denn nun eigentlich hat. "Da Vinci hat aus damaliger Zeit neue Medien benutzt. Das mache ich auch", sagt er schließlich. Seit etwa fünf Jahren nehmen Konzeptionen und Gestaltungen für Firmen oder Stiftungen in seinem Schaffen stetig zu. Und Zeit für Grafiken bleibt auch. Gerade nahm Till Brömme mit zwei Arbeiten an der Großen Sächsischen Kunstausstellung in Leipzig teil.