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Zorn die Fünfte Dreharbeiten zu Zorn: "Kalter Rauch" am Hafenkai

Von Katja Pausch 18.11.2016, 13:39
Zorn-Hauptdarsteller Stephan Luca und Drehbuchautor Stephan Ludwig am Filmset in Halle.
Zorn-Hauptdarsteller Stephan Luca und Drehbuchautor Stephan Ludwig am Filmset in Halle. Holger John / VIADATA Photo

halle - Grauer Himmel über Halles Norden, es nieselt. Im Hafen, sonst eher ein - auch von Schiffen - verlassener Ort, drängen sich an diesem Donnerstagmittag Dutzende Kamerateams und Reporter. Alle warten nur auf zwei Menschen: auf Stephan Luca und Axel Ranisch.

Und damit wird klar, was derzeit im Hafen von Halle läuft: „Zorn - Kalter Rauch“, der fünfte Teil der Krimi-Reihe aus der Feder des halleschen Bestseller-Autoren Stephan Ludwig, wird gedreht. Klar, dass auch der Autor vor Ort ist, um „seine“ Protagonisten am Set zu treffen. Alle drei haben sich ja erst bei zwei gemeinsamen, ausverkauften Buchlesungen im Objekt 5 getroffen - und vor allem die Schauspieler sind noch schwer begeistert vom Interesse und der Sympathie der Hallenser.

Stephan Luca und der „dicke Schröder“ am Hafen

Am Set nun stehen Zorn alias Stephan Luca und der „dicke Schröder“, Axel Ranisch, irgendwo zwischen dem silbergrauen Hollywood-Catering-Truck und einem Silogebäude des Hafens. Als das Duo endlich auftaucht, kommt Bewegung in den Kamera-Tross. Auf einer wackeligen Bank reihen sich die Hauptdarsteller der „Zorn“-Saga neben Regisseur Andreas Herzog und Produzent Jens Körner auf, und auch Ludwig nimmt Platz.

„Wir haben uns extra den lautesten Ort fürs Interview ausgesucht“, ruft Axel Ranisch lachend in Mikrofone und Objektive. Trotz des Lärms der Containerfahrzeuge - oder gerade deshalb - sei der Hafen eine beliebte Filmkulisse, so Regisseur Herzog. Bereits für den ersten „Zorn“ war das Dreh-Team schon mal hier - nun also im fünften Teil wieder. „Ich kann nix dafür, dass im Hafen gedreht wird“, entschuldigt sich Ludwig. Die Aufnahmeleitung habe sich für diese Location entschieden. Und er sei sehr einverstanden mit der Wahl.

Über die Story selbst verrät Regisseur Herzog nicht viel. Nur soviel: Im Einstieg wird es Fische regnen, in einem Brunnen wird ein künstliches Hüftgelenk entdeckt, und im halleschen Bergzoo gibt es eine Leiche - ein Pfleger. „Bis zum Ende steigert sich der Wahnsinn“, verspricht Herzog. „Wir müssen über die Bildsprache einen Weg finden, diese Überhöhungen zu transportieren“, erklärt der Regisseur. Und auch, wenn das „Drumherum“ surreal wirke - die Figuren müssten wahrhaftig sein.

Auch Oberbürgermeister Bernd Wiegand kurz am Set

Bei denen ist die Situation ebenfalls verzwickt: Schröder ist jetzt Zorns Chef. Zorn wiederum hat nicht nur damit ein Problem, sondern wird auch noch Vater. Wie er damit umgeht? „Na, Zorn ist jetzt noch missmutiger und selbstzerstörerischer als bisher“, so Luca, der versichert, im wahren Leben alles andere als so wie Zorn zu sein. Hinzu komme: „Ich rauche nicht“. Pech für ihn, denn im Film muss er sich ja öfter eine Kippe anstecken. Und Schröder?

„Ach, der Zorn hat vorher nüscht gemacht, und jetzt braucht er ja erst recht nüscht machen“, lacht Ranisch alias Schröder, der „im Leben ja nur den Zorn hat und ihn deshalb sehr mag“. Ranisch verstehe „seinen“ Schröder gut, auch wenn er selbst keinesfalls solch ein „verkorkstes Leben“ wie Schröder führe. Ihn als „glücklichen Menschen“ und seine Figur vereine aber eines: Optimismus.

Bevor der zweite Drehtag - zuvor war das Teams zwölf Tage im Stadtgebiet und im Zoo beim Dreh - im Hafen weitergeht, sitzen Luca und Ranisch auf einer Laderampe beisammen. Beide vereint eine „echte Männerfreundschaft“, so Luca.

„Vielleicht ziehen wir beim nächsten Dreh sogar in ein Zimmer“, witzelt Ranisch, und alle hoffen natürlich auf einen nächsten „Zorn“-Dreh in Halle. Auch Oberbürgermeister Bernd Wiegand, der kurz am Set vorbeischaut, unterstützt das sehr. Zunächst aber steht „Zorn - Kalter Rauch“ an - laut Luca „der stärkste Zorn, den wir machen“.

„Zorn - Kalter Rauch“ wird 2017 im Ersten ausgestrahlt. (mz)