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Jasmin Tabatabai zu Dreharbeiten in der Stadt Dreharbeiten mit Jasmin Tabatabai zu Mitra in Halle

Von Maximilian Mühlens 18.04.2019, 14:15
Dreharbeiten mit Jasmin Tabatabai in Halle
Dreharbeiten mit Jasmin Tabatabai in Halle Maximilian Mühlens

Halle (Saale) - Die Mitarbeiterin der Aufnahmeleitung rennt auf ein älteres Ehepaar in der Schulstraße zu. Dabei presst sie ihren rechten Zeigefinger auf ihre Lippen und gestikuliert mit der linken Hand wild herum. Der Senior wollte seiner Frau etwas sagen, allerdings etwas zu laut für die Filmleute, die unweit des Universitätsplatzes ihr Set aufgeschlagen haben. Die Frau flüstert dem Senior etwas ins Ohr. Eine ihrer Kolleginnen achtet auf die anderen Passanten und zeigt ihnen dabei drei Finger und bewegt dabei ihren Mund ganz deutlich ohne etwas zu sagen. „Noch drei Minuten“, soll es heißen.

Ein älterer, schwarzer Volvo mit niederländischem Kennzeichen steht an der Straßenseite - ihn versucht das Filmteam perfekt in Szene zu setzen. Das Filmteam kniet samt Kameratechnik auf dem Boden. Gefahren wird das Auto von Schauspielerin und Sängerin Jasmin Tabatabai - eine der bekanntesten und profiliertesten Schauspielerinnen des Landes. Allerdings muss man beim Dreh in der Saalestadt zweimal hinsehen, da sie eine gräuliche Perücke trägt.

Dreharbeiten in Halle: Jasmin Tabatabai spielt 70-jährige Frau

Bei den aufwendigen Dreharbeiten, für die immer wieder die Straße gesperrt wird und ein großes Crew-Lager entlang des Universitätsringes aufgebaut wurde, handelt es sich um eine niederländische Produktion. Ein Mitglied der Filmcrew verrät der MZ, dass der Film „Mitra“ gedreht wird. In der Geschichte trifft die siebzigjährige Haleh (Jasmin Tabatabai) im holländischen Exil auf die Frau, die vor 37 Jahren mutmaßlich für die Hinrichtung ihrer Tochter Mitra im Iran verantwortlich sein soll.

Am Universitätsring stehen indes unzählige Fahrzeuge der Filmcrew. Darunter ist auch ein umgebauter Zustellwagen der Deutschen Post. Statt Briefe und Pakete beherbergt er nun mehrere Waschmaschinen. Ein Crewmitglied ist mit dem Waschen der Wäsche der Schauspieler und der Crew beschäftigt.

Dreharbeiten in Halle: „Wir müssen immer schauen, dass uns keine Passanten durch das Bild laufen“

„Wir müssen immer schauen, dass uns keine Passanten mit typisch deutschen Fahrrädern oder Einkaufstüten durch das Bild laufen“, erklärt ein Mitglied der Filmcrew. Die Saalestadt dient nämlich nur als Kulisse - die Geschichte spielt in den Niederlanden. Insgesamt seien mehr als 23 Drehtage für den Film geplant, in den Niederlanden habe man schon gedreht.

Die Mitteldeutsche Filmförderung fördert den Film mit rund 210.000 Euro - das Geld hat allerdings nicht die niederländische Produktionsfirma Baldr aus Amsterdam bekommen, sondern die deutsche Ko-Produktionsfirma IGC Films GmbH aus Berlin. Auch eine dänische Produktionsfirma ist involviert. Regie führt bei dem Drama Kaweh Modiri, ein niederländischer Filmemacher mit iranischen Wurzeln. Wie es bei internationalen Produktionen üblich ist, wird am Set Englisch gesprochen.

Die Dreharbeiten enden am frühen Donnerstagmorgen gegen vier Uhr am halleschen Hauptbahnhof. Dort sollten die letzten Einstellungen aus der Saalestadt abgedreht werden. Der 100-minütige Film soll 2020 veröffentlicht werden. (mz)