Stadttauben Die Stadt Halle soll mehr gegen illegales Füttern von Tauben tun
Im Stadtrat wird über die Einführung einer Info-Kampagne diskutiert. Doch hat die Stadt dafür Geld?

Halle (Saale)/MZ - Die Stadtverwaltung soll eine Aufklärungskampagne starten, damit in Halle künftig keine freilebenden Stadttauben mehr gefüttert werden. Das verlangt die Fraktion Hauptsache Halle & Freie Wähler (HH/FW) mit einem Antrag, der im Juli in den Ausschüssen diskutiert werden soll. „Illegale Fütterungen führen nicht nur zu Verunreinigungen, sie locken zudem auch Ungeziefer an, dessen Bekämpfung wiederum erhebliche finanzielle Mittel in Anspruch nimmt“, sagt HH/FW-Fraktionsvorsitzender Andreas Wels.
Tatsächlich ist es in Halle grundsätzlich verboten, freilebende Tiere im Stadtgebiet zu füttern. Ausgenommen sind nur Singvögel im Winter und Katzenfutterstellen, die von Tierschutzvereinen betreut und von der Verwaltung bestätigt werden. Das legt die Gefahrenabwehrverordnung der Stadt fest. Dieses Verbot sei aber wohl vielen Hallensern nicht bewusst und obendrein werde laut Wels „aus falsch verstandener Tierliebe“ auch häufig nicht artgerechtes Futter gegeben, was zu Erkrankungen führen könne.
HH/FW schlägt deshalb vor, mehr Hinweisschilder an „exponierten Stellen“ (bspw. auf der Leipziger Straße) aufzustellen, wo häufig illegale Fütterungen zu beobachten seien. Eine Aufklärungskampagne der Stadt müsse sich niedrigschwellig an alle Einwohner richten und dabei auch „alle medialen Formen in Anspruch nehmen“, wie Wels es nennt.
Die Stadtverwaltung steht dem Vorschlag zumindest nicht ablehnend gegenüber. Man solle allerdings über den notwendigen Aufwand diskutieren, der für eine Kampagne nötig sei, heißt es in einer Stellungnahme aus dem Rathaus. Die Stadt ist knapp bei Kasse und darf nur Geld für Investitionen ausgeben, die unabweisbar notwendig sind.