Die Rockstars der "Cannonballs" Die Rockstars der "Cannonballs": Hallesche Kanonenkugeln

Halle (Saale) - Es gibt tatsächlich nicht nur einen, der sich den legendären Ritt auf der Kanonenkugel auf die Fahnen schreiben darf. Außer dem berühmten Carl Friedrich von Münchhausen, besser bekannt als Baron Münchhausen, sind es ausgerechnet zwei Rocker aus Halle, die eine besondere Verbindung zu Kanonenkugeln haben: Christian „Sorje“ Sorge und Jens Thorun sind die „Cannonballs“.
Gut, Lügengeschichten wie der alte Baron erzählen die mehr als stadtbekannten Musiker vermutlich nicht - dafür zünden „Sorje“ und Thorun mit ihrer Vorliebe für Songs von Muddy Waters bis Tom Waits, von J. J. Cale bis Chuck Berry, von Deep Purple bis Ray Charles am Freitagabend im Objekt 5 mal wieder ein akustisches Feuerwerk.
Cannonballs als Garantie für eine gelungene Rocknacht
Einschlagender Erfolg ist den „Cannonballs“, die lange als Trio, jetzt zu zweit an den Start gehen, gewiss. Denn Sorge und Thorun sind sowohl jeder für sich als auch gemeinsam eine Garantie für eine gelungene Rocknacht, auch wenn sie im Objekt akustisch auftreten, nämlich nur mit Gitarre, Mundharmonika und einer Stimme, die weiß, wovon sie singt und klingt ...
Apropos Stimme: Dem halleschen Publikum - und bei weitem nicht nur diesem - ist Jens Thorun vor allem als Sänger und damit als Stimme der „Jailbreakers“ bekannt. Und da geht es entschieden lauter zu, denn die „Jailbreakers“ sind die Erben von Bon Scott - und damit der Beweis dafür, dass AC/DC lebt. Bei den „Jailbreakers“ gibt Thorun nämlich mit schnapsgesalbter Stimme die anrüchigen Botschaften der australischen Rocklegende zum Besten.
Good Ol’ Blues Brother Boys Band und Nervous Breakdown
Eine ganz andere Richtung schlägt Thorun bei einem weiteren Projekt ein, das nur alle Jubel-Jahre in Halle zu erleben ist: Gemeinsam mit Thomas „Thommy“ Aderhold tobt Thorun - beide im schwarzen Anzug, mit Hut und natürlich mit schwarzer Sonnenbrille - als „Good Ol’ Blues Brother Boys Band“ über die Bühne, als wäre er von der sprichwörtlichen Tarantel gestochen. Unglaublich, was der Mann an Energie auf die Bühne und ins Publikum trägt.
Auch die zweite „Kanonenkugel“ ist in der Musikszene Dank „Starfucker“ und „Nervous Breakdown“ - um nur zwei Bands zu nennen - bestens bekannt, auch wenn Sorge seit einiger Zeit Wahlberliner ist. Dennoch brauchen die Hallenser nicht auf „Sorje“ zu verzichten, ist er doch zu allen wichtigen Events zur Stelle.
Gitarren-Legenden der Rockgeschichte
So kennen ihn seine Fans: Abgewetzte Lederjacke, schrill-schräges Hemd, wirres Haar, Turnschuhe. Wenn Sorge über die Bühne fegt, sieht man die Gitarren-Legenden der Rockgeschichte vor sich. Dabei kann Halles Gitarren-Gott auch anders: Unplugged. Ganz leise. Und statt harten Rock gerne auch mal Blues. „Blues ist mein Hafen“, sagt Sorge. Die „Cannonballs“ haben natürlich auch den im Programm - nicht nur mit Muddy Waters.
„Cannonballs“ am Freitag im Objekt 5, Seebener Straße, Beginn 20 Uhr (mz)