Dicke Risse vom Fußboden bis zur Decke Dicke Risse vom Fußboden bis zur Decke: In Löbejün bröckelt die Kita - Eltern in Angst

Löbejün - Dicke Risse ziehen sich vom Fußboden bis zur Decke, quer durch die Wand, vom Türrahmen bis zum Fenster. Auf den ersten Blick sieht das Gebäude in der Löbejüner Bahnhofstraße aus wie ein einsturzgefährdetes Haus nach einem Erdbeben. Doch drinnen spielen seit Wochen 160 Kinder, denn die Kita „Sonnenschein“, die sich in dem Gebäude befindet, hat weiterhin geöffnet.
Darüber machen sich viele Eltern zunehmend Sorgen. Sie haben Angst, dass die Wände einbrechen und ihre Kinder verletzen könnten. Dana Naumann, die im Namen des fünfköpfigen Elternkuratoriums spricht, ist alarmiert: „Seit Monaten reißen die Wände, es wird immer gruseliger, man sieht immer neue Risse. Uns wird Angst und Bange um unsere Kinder“, sagt sie. Bereits vor Monaten habe das Kuratorium die Stadt Wettin-Löbejün, die die Kita betreibt, auf die Mängel angesprochen.
Kita Löbejün bröckelt: Baustellen-Stützen eingebaut
„Im Sommer hat die Stadt uns mitgeteilt, die Risse seien schon einmal aufgetreten und aufgrund eines Wasserschadens entstanden“, so Naumann. Doch obwohl in der Zwischenzeit ein Bausachverständiger dagewesen sei, habe sich noch nichts geändert. Dabei könne man inzwischen sogar Kugelschreiber durch die Risse in den nächsten Raum stecken - so breit seien sie.
„Wir mussten uns von der Bürgermeisterin sagen lassen, wir sollen uns keine Sorgen machen, aber das würde ich lieber von einem Ingenieur hören“, sagt die Mutter. Inzwischen seien sogar Baustellen-Stützen eingebaut worden - was die Eltern eher beunruhigt. Einziger Hoffnungsschimmer: Immerhin habe es vor einigen Tagen einen Infobrief von der Stadt gegeben, der jedoch sehr schwammig formuliert sei.
Kita Löbejün bröckelt: Schwammige Antwort der Stadt
Schwammig ist auch die Antwort der Stadt auf eine Anfrage der Mitteldeutschen Zeitung. Der konkreten Frage, ob eine Gefahr für die Kinder und Erzieher besteht oder ob die Kita gesperrt wird, weicht Bürgermeisterin Antje Klecar aus. „Sofort nach Bekanntwerden hat die Stadt vorbereitende Arbeiten in Auftrag gegeben, die dazu notwendig sind, die Ursachen der anstehenden Probleme zu ermitteln und diese zeitnah abzustellen“, sagt sie.
Die Eltern seien von ihr und der Kindergarten-Leitung umfassend über den Sachstand informiert worden. „Weitere Informationen und Abstimmungen sollen im Rahmen eines Elternabends erfolgen“, so Klecar.
Von diesem Elternabend, der am Montag stattfinden soll, erhoffen sich die Eltern Antworten, wie es nun weitergeht. Und wann sie sich keine Sorgen mehr um ihre Kinder machen müssen. (mz)