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Deutsche Judo-Meisterschaften  Deutsche Judo-Meisterschaften : Luise Malzahn muss sich mit Platz drei begnügen

Von Petra Szag 24.01.2018, 13:08
Luise Malzahn (heller Anzug) kämpft sich bei den deutschen Meisterschaften über die Trostrunde in das kleine Finale und schlägt da Maike Zech.
Luise Malzahn (heller Anzug) kämpft sich bei den deutschen Meisterschaften über die Trostrunde in das kleine Finale und schlägt da Maike Zech. Imago

Halle (Saale) - Die Sache mit dem Umstieg in den Bob ist vom Tisch - ein für alle mal. Daran werden auch die jüngsten Ereignisse nichts ändern. „Nein, auf gar keinen Fall“, wehrt Luise Malzahn die noch einmal aufgekommene Frage ab. „Ich werde meine leistungssportliche Karriere im Judo fortsetzen und da auch irgendwann beenden. Ob es noch einmal zu einer WM-Medaille reicht, werden wir sehen, ich will es aber auf alle Fälle versuchen.“

Die Anspielung auf den Bob kommt nicht von ungefähr. Nach ihrer schweren Verletzung am Knie im Sommer 2016 hatte die seit Jahren bundesweit beste Halbschwergewichtlerin einen Abstecher in den Eiskanal gewagt, um sich mal auszutesten und mit der Bob-Konkurrenz Schlitten zu fahren. Doch das war ein einmaliges Abenteuer. Auch wenn sie aktuell mit einem Anschieber befreundet ist. Zum Sportlerball letzten Monat in Halle kam sie in Begleitung von Alex Mair. Der Hüne vom Mitteldeutschen Sportclub Magdeburg schiebt den Schlitten von Pilot Pablo Nolte an.

Niederlage bei der DM tut Luise Malzahn weh

Sportlich, das versichert Luise Malzahn, gehört ihre ganze Leidenschaft dem Judo. Auch wenn nicht immer alles rund läuft. Ihre Niederlage bei den deutschen Meisterschaften am Wochenende in Stuttgart hat wehgetan, natürlich. Platz drei bei der nationalen Bestenermittlung kann nicht der Anspruch einer mehrfachen EM- und WM-Medaillengewinnerin sein.

„Das ist für mich nicht zufriedenstellend“, bestätigt sie. Ihre Vormachtstellung im Limit bis 78 Kilo sieht sie dadurch aber nicht gefährdet. „Ich weiß diesen dritten Platz einzuordnen.“ In der Meisterschaftsvorrunde gegen die Lokalmatadorin Julie Hölterhoff hatten die Kampfrichter nach einer Aktion, auf der beide Kämpferinnen auf dem Rücken landeten, die verdutzte Hallenserin zur Verliererin erklärt. Ein Fehlurteil, wie ihr im Nachhinein auch Bundestrainer Claudiu Pusa bestätigte.

Judoka aus Halle: Malzahn freut sich mit Kollegin Zenker

Selbstzweifel kommen also nicht auf. Am Ende, erklärt die 27-jährige, hatte sie ja trotzdem noch Anlass zur Freude. Schließlich konnte sie „das Turnier mit einem Sieg beenden“. Also einem Erfolgserlebnis. Sich noch einmal aufzuraffen und durch die Trostrunde zu kämpfen - das sei schon eine Herausforderung gewesen.

Und sie fand gut, sich den dritten Platz mit ihrer jungen Vereinsgefährtin Teresa Zenker zu teilen. „Gleich zwei Hallenserinnen auf dem Podest, das war ein schönes Gefühl“, sagt Malzahn. Das teilt sie gern mit der acht Jahre jüngeren Sportlerin.

Für die 19-jährige Zenker ist der Bronzemedaillengewinn ein „schöner Erfolg“, wie sie sagt, die erste Medaille bei den Frauen für die Juniorenvizeweltmeisterin. Auch sie unterlag Hölterhoff. Doch alle anderen Kämpfe gewann Zenker - in einem anderem Pool als ihre prominente Freundin, was ein Duell beider ausschloss. Im Gegensatz zu Luise Malzahn, die auf einen WM-Start Ende September in Baku hinarbeitet, will sich das aufstrebende Talent vorerst weiter auf die internationalen Nachwuchsmeisterschaften konzentrieren. Dazu kommen Frauenstarts innerhalb der Europacupserie. So hofft sie, in der Elite Fuß zu fassen.

Teresa Zenker ist derzeit die Nummer 44 der Weltrangliste. Luise Malzahn hat durch 14 Monate Wettkampfpause ihren Spitzenplatz fünf abgeben müssen. Gelegenheit, sich von ihrem 18. Rang weiter nach vorn zu arbeiten, hat sie bereits nächsten Monat bei den Grand Slams erst in Paris und dann in Düsseldorf.

Luise Malzahn kämpft um das Olympia-Ticket für 2020

Ab Juni geht es dann schon wieder um Punkte für das Olympia-Ranking 2020. Die internationalen Aufgaben stehen also im Fokus. „Darauf freue ich mich jetzt schon“, sagt Luise Malzahn.

Mit Niederlagen umzugehen hat sie im Laufe der Jahre gelernt. Auch mit ungerechtfertigten, die nun mal dazugehören. (mz)

Luise Malzahn gratuliert hier Teresa Zenker zu JWM-Silber.
Luise Malzahn gratuliert hier Teresa Zenker zu JWM-Silber.
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