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Deutsche Bahn AG Deutsche Bahn AG: Jobs in Halle vor Rettung

Von Andreas Lohmann 09.09.2002, 18:49

Halle/MZ. - Die Deutsche Bahn AG ist gewillt, wichtige Teile ihrer Regionalverwaltung am Standort Halle zu belassen. Zwar ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, doch deutet viel darauf hin, als bliebe die Stadt vom Verlust hunderter Arbeitsplätze verschont. Der Grund: Es zeichnet sich eine Lösung für das baufällige Verwaltungsgebäude Ernst-Kamieth-Straße 2 ab.

Bereits im nächsten Jahr könnte die Sanierung dieses 1901/02 errichteten Monumentalbaus begonnen und 2004 abgeschlossen werden. Denn der Bahn wurde jetzt überraschend finanzielle Hilfe in Aussicht gestellt. Das Land Sachsen-Anhalt und die Stadt Halle wollen sechs Millionen Euro zu den Baukosten beisteuern, vier Millionen das Land, zwei Millionen die Stadt. Die Landesmittel sind bereits im Magdeburger Haushaltsentwurf 2003 verankert. Und nun will auch die Stadtverwaltung auf Grün schalten. Der Stadtrat soll im Oktober über die zwei Millionen Euro entscheiden. Die Gelder sollen als Städtebau-Fördermittel fließen. Der Dezernent Dieter Funke zeigte sich am Montag zuversichtlich, trotz prekärer Haushaltslage eine Finanzierungsquelle zu erschließen: "Wir rechnen mit Erlösen aus dem Verkauf von Grundstücken."

In der Kamieth-Straße 2 sind heute nur noch wenige Bahn-Mitarbeiter untergebracht. "Die Arbeitsbedingungen waren nicht mehr zumutbar", so Bahn-Sprecher Jörg Böhnisch. Deshalb seien zum Beispiel der Cargo-Bereich in die Landsberger Straße und der Netz-Bereich in das Charlottenviertel umgezogen. "Wenn unser Verwaltungsgebäude saniert ist, kehren die ausgelagerten Abteilungen wieder in die Kamieth-Straße zurück", sagte Böhnisch. Diese Zusage habe die Bahn gegenüber dem Land und der Stadt bereits gegeben.

Im Rathaus herrschte seit Monaten große Besorgnis, die Bahn könnte ihre Verwaltungseinheiten aus Halle abziehen. Wie es hieß, sei der Knoten geplatzt bei Verhandlungen, die Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler (SPD) im August in Magdeburg geführt hat.