Demo gegen "Masken-Diktatur" Demo gegen "Masken-Diktatur" : Rechte und Verschwörungstheoretiker treffen sich

Halle (Saale) - Wer am Wochenende in Halle gegen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie protestieren wollte, hatte dafür gleich zwei Demonstrationen zur Auswahl: Eine, auf der rechtes Gedankengut verbreitet wurde und anderthalb Stunden später eine zweite, auf der viele Verschwörungstheorien zu hören und zu lesen waren.
Zunächst hatte sich ab 14 Uhr ein stadtbekannter Rechter mit Mikrofon vor den Ratshof gestellt und gegen Politiker, führende Mediziner und Teile der Medien gewettert. Corona sei eine Lüge, es gebe höchstens einen „Schnupfen“. Die Maßnahmen dienten nur dazu, eine „Diktatur aufzubauen“. Mehrere hundert Zuhörer applaudierten, darunter auch zahlreiche Männer und Frauen in Kleidung, die der rechtsextremen Szene zuzuordnen ist.
Teilnehmer äußern Kritik an der Mundschutzpflicht
Die zweite Demonstration verlief deutlich ruhiger. Mehrere Dutzend Teilnehmer setzten sich still auf den Marktplatz und hielten Schilder hoch, auf denen es um einen angeblichen Maulkorb, Impfpflicht und Einschränkungen des Grundgesetzes ging. Eine Teilnehmerin sagte der MZ, sie glaube, die von den Medien derzeit oft zitierten Virologen seien von Microsoft-Gründer Bill Gates „gekauft“. Wissenschaftler, denen sie traue, würden dagegen von den „Mainstreammedien“ ignoriert.
Teilnehmer äußerten außerdem Kritik an der Mundschutzpflicht in Läden und öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Masken seien gefährlich und würden nicht gegen das Virus helfen. (mz)